Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Tecan schloss das erste Halbjahr 2016 mit einem erneut zweistelligen Umsatz­wachstum und einer weiteren Steigerung der zugrunde liegenden Profitabilität ab. 

Besonders hervorzuheben sind der erneut hohe Geldzufluss aus operativer Geschäfts­tätigkeit sowie unser äusserst starkes Wachstum im Partnering Business und in beiden Geschäftssegmenten in China.

Die Integration der im November 2015 akquirierten Sias AG verläuft planmässig. Die juristische Verschmelzung von Sias mit einer Tochtergesellschaft von Tecan ist im ersten Halbjahr 2016 erfolgt, der Umzug unserer neuen Kollegen und der Produktion an den Hauptsitz von Tecan in Männedorf bereits abgeschlossen.

Der Auftragseingang erhöhte sich im ersten Halbjahr 2016 um 11.3 % in Lokalwährungen auf CHF 250.6 Mio. (H1 2015: CHF 220.1 Mio.); dies entspricht einer Zunahme von 13.9 % in Schweizer Franken. Auf organischer Basis, d.h. ohne Berücksichtigung der Sias-Akquisition, legte der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 7.0 % in Lokalwährungen bzw. 9.4 % in Schweizer Franken zu. Wegen des starken Auftragseingangs, der erneut die Umsätze überstieg, erhöhte sich auch der Auftragsbestand deutlich.

Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 15.0 % in Lokalwährungen bzw. 17.7 % in Schweizer Franken auf CHF 235.3 Mio. (H1 2015: CHF 200.0 Mio.). Dies entspricht einem organischen Umsatzwachstum von 9.2 % in Lokalwährungen bzw. 11.7 % in Schweizer Franken. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; EBITDA) erhöhte sich im Berichtszeitraum um 16.4 % auf CHF 37.9 Mio. (H1 2015: CHF 32.6 Mio.). Die EBITDA-Marge lag inklusive der Integrationskosten und Margenminderung im Zusammenhang mit der Übernahme der Sias AG bei 16.1 % des Umsatzes (H1 2015: 16.3 %). Die zugrunde liegende EBITDA-Marge, ohne Sias, verbesserte sich dagegen um 120 Basispunkte auf 17.5 % des Umsatzes.

Der Periodengewinn im ersten Halbjahr 2016 lag bei CHF 23.5 Mio. und damit unterhalb der Vorjahresperiode (H1 2015: CHF 26.0 Mio.). Neben den Integrationskosten für die Übernahme von Sias ist die Differenz hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Steuerrate im ersten Halbjahr 2015 deutlich niedriger und das Finanzergebnis durch vorübergehende Erträge aus Währungssicherungsmassnahmen um CHF 4.0 Mio. höher ausfiel. Insgesamt lag die Gewinnmarge im ersten Halbjahr 2016 bei 10.0 % des Umsatzes (H1 2015: 13.0 %) und der Gewinn pro Aktie bei CHF 2.04 (H1 2015: CHF 2.31). 

Der Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit hat sich auf CHF 64.9 Mio. stark erhöht (H1 2015: CHF 35.1 Mio.), einschliesslich einer weiteren Teilrückzahlung von Entwicklungskosten durch einen OEM-Partner. Der operative Geldzufluss entsprach damit 27.6 % des Umsatzes.

Im ersten Halbjahr 2016 stieg der Umsatz im Geschäftssegment Life Sciences Business um 5.8 % in Lokalwährungen und erreichte CHF 117.7 Mio. (H1 2015: CHF 107.5 Mio.); in Schweizer Franken lag der Umsatz um 9.5 % über dem Vorjahreswert. Die neu eingeführten Plattformen Fluent und Spark sowie die wieder­kehrenden Umsätze mit Serviceleistungen, Verbrauchs­materialien und Reagenzien trugen wesentlich zu diesem Wachstum bei. Der Auftragseingang im Life Sciences Business entwickelte sich ebenfalls positiv und übertraf den Umsatz im ersten Halbjahr erneut deutlich. 

Das Betriebsergebnis des Segments belief sich auf CHF 12.2 Mio. (H1 2015: CHF 11.3 Mio.), was einer im Vergleich zur Vorjahresperiode annähernd unveränderten Betriebsrendite von 9.9 % des Umsatzes entspricht (H1 2015: 9.8 %). 

Das Geschäftssegment Partnering Business erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz von CHF 117.6 Mio. (H1 2015: CHF 92.4 Mio.). Dies entspricht einem Wachstum um 26.0 % in Lokalwährungen bzw. um 27.2 % in Schweizer Franken. Auf organischer Basis, ohne Einbeziehung der Verkäufe von Sias, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2016 um 13.3 % in Lokalwährungen. Instrumente, welche innerhalb der letzten Jahre von Partnern lanciert worden waren, trugen massgeblich zum hohen Umsatzwachstum bei. Der Auftragseingang im Partnering Business erhöhte sich im ersten Halbjahr 2016 ebenfalls mit einer zweistelligen Rate. 

Das Betriebsergebnis des Geschäftssegments steigerte sich im Berichtszeitraum auf CHF 20.9 Mio. (H1 2015: CHF 17.4 Mio.). Hauptsächlich wegen der Verbuchung akquisitionsbezogener Kosten lag die Betriebsrendite mit 17.7 % des Umsatzes unter dem Wert der Vorjahresperiode (H1 2015: 18.6 %). 

In Europa erhöhte Tecan den Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2016 in Lokalwährungen um 24.2 % und um 26.0 % in Schweizer Franken. Diese positive Entwicklung wurde vor allem vom Partnering Business getrieben, sowohl vom erstmaligen Beitrag der Sias-Produkte wie auch vom starken organischen Wachstum durch bedeutende Plattformen. 

In Nordamerika lag der Halbjahresumsatz in Lokalwährungen auf dem Niveau der Vorjahresperiode und in Schweizer Franken um 2.9 % über dem Vergleichswert von 2015. Das Life Sciences Business verzeichnete in dieser Region ein gutes Wachstum. Erwartungsgemäss lagen die Umsätze im Komponentengeschäft, Teil des Partnering Business, unter den hohen Vorjahreswerten. Die Umsätze im Partnering Business in Nordamerika konnten auch nicht von einer erfolgreich neu lancierten Plattform für den US-Markt profitieren, da die Verkäufe dem Standort des Grosskunden zugeordnet und damit in Europa verbucht wurden.

In Asien erzielte Tecan erneut ein deutliches Umsatzplus von 30.6 % in Lokalwährungen und 34.7 % in Schweizer Franken. Dabei steigerten beide Segmente den organischen Umsatz mit einer zweistelligen Wachstumsrate, was durch einen ersten Beitrag von Sias-Produkten unterstützt wurde. Besonders erfreulich verlief die Entwicklung in China, wo sich der Umsatz in der ersten Jahreshälfte nahezu verdoppelte. 

Die wiederkehrenden Umsätze mit Serviceleistungen und Verbrauchsmaterialien wuchsen im ersten Halbjahr 2016 um 7.7 % in Lokalwährungen bzw. um 10.4 % in Schweizer Franken. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze erreichte damit 38.3 % am Gesamtumsatz (H1 2015: 40.9 %). Auf Serviceleistungen (einschliesslich Ersatzteile) entfielen dabei 22.4 % des Gesamtumsatzes, auf Verbrauchsmaterialien (Kunststoff und Reagenzien) 15.9 %.

Im ersten Halbjahr 2016 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 9.7 % des Umsatzes (H1 2015: 10.0 %) bzw. CHF 22.9 Mio. (H1 2015: CHF 20.1 Mio.). Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sanken planmässig weiter auf brutto CHF 23.7 Mio. (H1 2015: CHF 30.4 Mio.). Der Gesamtbetrag beinhaltet auch Entwicklungsleistungen für OEM-Instrumentenkunden im Partnering Business (CHF 4.3 Mio.) und die aktivierten Entwicklungsaufwendungen (CHF 2.2 Mio.), denen Abschreibungen in Höhe von CHF 5.3 Mio. gegenüberstanden.

Zum 30. Juni 2016 erreichte die Eigenkapitalquote von Tecan 66.4 % (31. Dezember 2015: 68.7 %). Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Anlagen abzüglich Bankverbindlichkeiten und -kredite) erhöhte sich dank des hohen Geldzuflusses aus operativer Geschäftstätigkeit auf CHF 239.0 Mio. (31. Dezember 2015: CHF 198.8 Mio.). Das Aktienkapital der Gesellschaft lag zum Bilanz­stichtag am 30. Juni 2016 bei CHF 1’152’855 (31. Dezember 2015: CHF 1’146’758), eingeteilt in 11’528’547 Namenaktien zu CHF 0.10 Nennwert.

An der ordentlichen Generalversammlung der Tecan Group vom 13. April 2016 stimmten die Aktionäre einer Erhöhung der Dividende von CHF 1.50 auf CHF 1.75 je Aktie zu. Die Auszahlung der Dividende von insgesamt CHF 20.1 Mio. erfolgte per 19. April 2016.

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet Tecan weiterhin einen erneut zweistelligen Anstieg des Gruppenumsatzes in Lokalwährungen. Das starke Wachstum wird zum einen von der anhaltenden Steigerung der Serienproduktion wichtiger Plattformen getrieben. Zusätzlich unterstützt wird es durch die Markteinführung neuer Produkte in beiden Geschäftssegmenten und durch den vollen Umsatzbeitrag von Sias.

Für 2016 erwartet Tecan auch weiterhin einen Anstieg der zugrunde liegenden EBITDA-Marge um mindestens 50 Basispunkte, ohne Berücksichtigung von Sias und bereinigt um positive Einmaleffekte im Jahr 2015, die hauptsächlich aus Anpassungen in der Bilanzierung der Personalvorsorgeverpflichtungen resultierten. Tecan geht für 2016 davon aus, dass die Integrationskosten im Zusammenhang mit der Übernahme von Sias einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in Schweizer Franken erreichen werden. Ab 2017 rechnet Tecan mit einem positiven Gewinnbeitrag aus der Übernahme. Trotz dieser einmaligen Integrationskosten und dem Wegfall der positiven Einmaleffekte vom Vorjahr, wird das EBITDA für das Geschäftsjahr 2016 mindestens auf einem vergleichbaren Niveau wie 2015 erwartet.

Diese Erwartungen zur Profitabilität basieren auf Durchschnittskursen für das Gesamtjahr 2016, wonach ein Euro CHF 1.05 entspricht und ein US-Dollar CHF 0.98. Sie enthalten auch keine Beiträge aus weiteren Akquisitionen. 

Männedorf, 10. August 2016