Nachhaltigkeit

Mit nachhaltigem unternehmerischem Handeln will Tecan das langfristige Gedeihen des Unternehmens zum Nutzen aller Anspruchsgruppen sicherstellen. Darunter versteht Tecan mehr als eine Reihe von Einzelmassnahmen. Es prägt alle Prozesse im Unternehmen und vereint wirtschaftliche, ökologische, regulatorische sowie soziale Aspekte. Heute wird dieser ganzheitliche Ansatz häufig in die drei Dimensionen Environmental, Social and Governance, kurz ESG, gegliedert, bzw. Umwelt, Gesellschaft und Governance. In diesem Zusammenhang ist Nachhaltigkeit eine Grundhaltung, die tief im Unternehmen, seinen Strukturen und Arbeitsweisen verankert sein muss – also letztlich in der Unternehmenskultur. Bei Tecan ist dies der Fall.

Tecan ist ein führender weltweit tätiger Anbieter von automatisierten Laborinstrumenten und Laborlösungen. Unsere Systeme, Komponenten, Verbrauchsmaterialien und Reagenzien helfen Menschen, die in der klinischen Diagnostik, der Grundlagen- und Translationsforschung sowie in der Wirkstoffentdeckung tätig sind, ihre Wissenschaft zum Leben zu erwecken. Das Unternehmen Tecan schlägt so dank seiner einmaligen Position die Brücke von der Forschung zur Diagnostik.

Mit der Vision «Every lab. Every day. Empowered.» strebt Tecan an, weltweit mit herausragenden Technologien, Produkten und Support präsent zu sein. Das Unternehmen will die Zukunft der automatisierten Workflows in den Life Sciences ebenso wie in der klinischen Diagnostik mitgestalten, indem es entscheidende Neuerungen ermöglicht und die involvierten Personen zu hohen Leistungen befähigt.

Von der UN-Generalversammlung wurde im September 2015 im Rahmen eines Nachhaltigkeitsgipfels die «Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung» verabschiedet. Die insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Agenda umfassen dabei grundlegende Verbesserungen der Lebensverhältnisse der heute lebenden Menschen wie auch der künftigen Generationen. Ausserdem wurden Ziele zum Schutz des Planeten Erde definiert.

Tecan unterstützt nicht nur diese Nachhaltigkeitsziele, sondern ermöglicht den Kunden durch die Aktivitäten und Produkte des Unternehmens, selbst positiv zur Umsetzung dieser Ziele beizutragen. Im Grunde genommen wird nahezu der gesamte Gruppenumsatz in Bereichen erzielt, die in den einzelnen SDGs definiert wurden. 

Tecan entwickelt und vertreibt flexible Automationslösungen, die in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten zum Einsatz kommen – von der Wirkstoffentdeckung über die Diagnostik bis hin zu verschiedenen angewandten Märkten. Die einzelnen Endmärkte und Anwendungsbereiche sowie die zugrundeliegenden Trends und die strategische Ausrichtung des Unternehmens werden im Kapitel «Märkte und Strategie» genauer beschrieben (S. 20).

Weitere UN-Nachhaltigkeitsziele, die durch den Einsatz von Tecan-Produkten gefördert werden, betreffen eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsgebiete. In einigen Fällen handelt es sich um wegbereitende Arbeiten in spannenden Forschungsbereichen, andere Anwendungsgebiete wiederum haben sich bereits als wichtige Säulen im kommerziellen Einsatz bewährt. Diese vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Produkte und ihre tiefe Verwurzelung in der Forschung sind ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Tecan. Der jährliche Beitrag dieser Anwendungen liegt in der Regel im einstelligen Prozentbereich des Gesamtumsatzes. 

Beispiele für die Anwendungsmöglichkeiten der Produkte von Tecan sind unter anderem:

Weitere Beispiele für den Einsatz von Tecan-Produkten zur Unterstützung anderer UN-Nachhaltigkeitsziele sind über die Webseite www.tecan.com/tecan-journal einsehbar. Unter Suchbegriffen wie beispielsweise «crop», «environment», «food», «fish», «water», «marine» oder «animal» können konkrete Beispiele gefunden werden, wie Kunden die Produkte von Tecan einsetzen.

Bei den Massnahmen zur Unterstützung des UN SDG 3 wendet die Life-Sciences-Forschung hin und wieder auch Technologien an, die in Teilen der Gesellschaft kontroverse Diskussionen auslösen. Auf der Suche nach neuartigen Therapien, etwa zur Behandlung einer Reihe von neuromuskulären Erkrankungen, nutzen einige Forscher Stammzellen, die sich zu anderen Zelltypen differenzieren können. Viele Forscher differenzieren induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs), die direkt aus adulten Zellen gewonnen werden. Diese Technologie ist aus ethischer Sicht unumstritten. Diese Zelllinien werden etwa zur Überwachung gewebespezifischer Toxizität eingesetzt und sind ein Instrument zur Entwicklung von Zellmodellen, die den menschlichen Körper stärker imitieren. Da sich diese Modellsysteme besser skalieren und reproduzieren lassen, kann damit auch der konventionelle Einsatz von Tiermodellen verringert werden.

Einige Forscher verwenden jedoch auch embryonale Stammzellen, die beispielsweise beim präimplantativen genetischen Screening ausgeschlossen wurden. Die Produkte von Tecan werden in Labors auf der ganzen Welt für eine Vielzahl von Anwendungen in der Life-Science-Forschung und Diagnostik eingesetzt. Obwohl Tecan-Instrumente nicht speziell für die Forschung mit embryonalen Stammzellen, menschlichem Fötalgewebe oder Zelllinien konzipiert wurden, können die Kunden sie für solche Zwecke modifizieren und einsetzen, z. B. bei präklinischen prädiktiven Toxizitätstests zur Entdeckung neuartiger Wirkstoffe. Tecan geht jedoch davon aus, dass insgesamt nur sehr wenige Kunden die Instrumente des Unternehmens für solche Anwendungen einsetzen könnten. Tecan hat selber noch nie Forschung mit embryonalen Stammzellen, menschlichem Fötalgewebe oder Zelllinien durchgeführt oder ein Forschungsinstitut damit beauftragt. Das Unternehmen beteiligt sich auch nicht an externen Studien, die embryonale Stammzellen, Fötalgewebe oder Zelllinien verwenden, oder finanziert solche Studien wissentlich.

Auch über die Produkte hinaus tätigt das Unternehmen Tecan seine Geschäfte auf verantwortungsvolle Weise und beeinflusst dadurch verschiedene UN-Nachhaltigkeitsziele auch über Beschaffung, Produktion und weitere Tätigkeitsbereiche. 

Die Auswirkungen des CO2-Ausgleichs von Tecan sowie weiterer Aktivitäten sind im Abschnitt «Umwelt» in diesem Bericht beschrieben. Beiträge zu beispielsweise den SDGs 4, 5, 8 und 16 werden im Abschnitt «Mitarbeitende» erläutert.

Hin und wieder liefern auch die weniger beachteten Bereiche einen wichtigen Beitrag zur gesamten Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Letzten Endes stehen sie für den allgemeinen Ansatz und die Grundhaltung eines Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit. So leistet etwa das im Tecan-Personalrestaurant umgesetzte Nachhaltigkeitsprogramm, welches das Klima schützt und Tierwohl fördert, einen Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen 2, 3, 12, 13, 14, 15 und 17.

Für Tecan ist die Kundenorientierung das wichtigste Leitprinzip und Basis für ein nachhaltig erfolgreiches Geschäftsmodell. Tecan steht für Innovation und hohe Zuverlässigkeit. Jeden Tag werden überall auf der Welt Tecan-Produkte in Life-Science-Labors eingesetzt, ebenso im Tagesgeschäft von Diagnostiklabors, die für Menschen lebenswichtige Untersuchungen durchführen. Zu den Kunden von Tecan gehören Pharma- und Biotechnologieunternehmen, Forschungsabteilungen von Universitäten, Forensik- und Diagnostiklabors sowie In-vitro-Diagnostikunternehmen, die vom Geschäftssegment Partnering Business betreut werden.

Das zentrale Kundenversprechen von Tecan lautet «Always there for you», d. h., unser gesamtes Handeln ist auf die Kunden ausgerichtet. Tag für Tag wird dieses Versprechen weltweit von zahlreichen Tecan-Mitarbeitenden gegenüber externen Kunden wie auch gegenüber den eigenen Kollegen und Kolleginnen vorbildlich umgesetzt. Um zu messen, ob das Kundenversprechen über individuelle Beispiele hinaus auch auf Unternehmensebene eingehalten wird, führt Tecan regelmässig umfassende, internationale Kundenumfragen durch. In diesen grossen Umfragen werden bestehende Kunden, die in den letzten Jahren von Tecan Produkte erworben haben, zu ihrer Zufriedenheit und anderen Aspekten der Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen und Regionen befragt. Der weit überwiegende Anteil der Kunden zeigt sich dabei zufrieden mit den Produkten und Serviceleistungen von Tecan. Die Mehrheit der Kunden war «sehr zufrieden» oder sogar «vollkommen zufrieden». Ein grosser Anteil der Kunden würde Tecan zudem einer anderen Person weiterempfehlen – sowohl innerhalb als auch ausserhalb der eigenen Organisation. 

Um auf Dauer eine hohe Zufriedenheit sicherzustellen, die zu einer ebenfalls hohen Bindung an Tecan führt, sind ein offener Austausch und die Umsetzung von kontinuierlichen Verbesserungen unabdingbar. Die Kundenfeedbacks bilden hierfür eine wichtige Grundlage. Auch im Berichtsjahr wurden Massnahmen angegangen bzw. bereits umgesetzt, die das gesamte Kundenerlebnis weiter verbessern sollen. Als zusätzliche wichtige Säule im Kundenzufriedenheitsprogramm und um den Kundenfokus weiter zu vertiefen, wird die Kundenzufriedenheit zudem kontinuierlich gemessen. Kunden werden auch direkt nach erfolgten Transaktionen, Serviceinterventionen oder zu festgelegten Intervallen befragt. Diese Rückmeldungen bilden ebenfalls eine Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen.

Tecan ist eine führende Marke im Bereich der Laborautomation. Sie steht für höchste Standards, Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation. Der Schutz und die Wertsteigerung der Marke Tecan sind unerlässliche Elemente für ein nachhaltiges, profitables Wachstum des Unternehmens. Die Markenwerte sind entscheidende Erfolgsfaktoren, um in der Life-Science-Forschung und -Diagnostik eine Marke nachhaltig aufzubauen und zu stärken. Ein sorgfältig ausgewähltes und gepflegtes Portfolio von verschiedenen Marken stellt einen zentralen Wert für Tecan dar und ist unabdingbar, damit das Unternehmen sich von Wettbewerbern differenzieren kann. Die wichtigste Marke des Unternehmens ist die Dachmarke Tecan, gefolgt von verschiedenen Markennamen für Produktplattformen.

Tecan verfügt zudem über eine eigene, klar wiedererkennbare visuelle Signatur, beispielsweise den Barcode mit einer Palette von fünf Farben. Der rote Punkt verstärkt das Design des Firmen-Logos; er erscheint als unverwechselbarer Schlusspunkt von Schlagzeilen und nach dem Produktnamen auf den Instrumenten.

Mit der Vision «Every lab. Every day. Empowered.» strebt Tecan an, weltweit mit herausragenden Technologien, Produkten und Support präsent zu sein. Eine klare Positionierung, konsistente Kommunikation sowie ein überzeugender Auftritt in den elektronischen Medien, aber auch auf traditionellen Messen sind wichtige Bestandteile der erfolgreichen Markenführung.

Tecan ist Pionier und seit nunmehr 40 Jahren Marktführer im Bereich Laborautomation. Der Erfolg des Unternehmens basiert auf Kernkompetenzen, die es über die Jahrzehnte seiner Geschichte systematisch erworben und ausgebaut hat. Zur Erhaltung und Stärkung der Marktführerschaft tätigt Tecan hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung. Damit die Entwicklung neuer Produkte und Technologien auch zu einem nachhaltigen Vorsprung am Markt führt, ist der Schutz des geistigen Eigentums von grosser Bedeutung. Tecan meldet Patente über relevante Entwicklungen für die wichtigsten Märkte zeitgerecht an. Das Unternehmen verfügt über mehrere hundert Patente in verschiedenen Patentfamilien. Auch im Berichtsjahr wurden zahlreiche neue Patente erteilt. 

Patente stärken die Wettbewerbsposition von Tecan bei verschiedenen Produkten und in unterschiedlichen Anwendungen. Auch für die Fluent Liquid-Handling-Plattform sowie die Spark Reader-Plattform wurden zahlreiche Patente angemeldet und vielfach bereits erteilt. Diese Patentanmeldungen basieren auf mehreren grundlegenden Erfindungen im Bereich der Hardware wie auch der Software, die während der Entwicklung der Plattformen gemacht wurden. 

Ein Überblick über die verschiedenen Patente ist auf der Website von Tecan veröffentlicht. Die Gesamtstrategie zum Schutz von geistigem Eigentum umfasst neben Patenten auch Markenregistrierungen für Namen von Produktplattformen, die Registrierung des Designs, um Tecan-Produkte vor Nachahmerprodukten zu schützen, sowie den Schutz einzelner grafischer Elemente der Software durch Design- oder Markenschutz. Tecan hat auch wichtige Branding-Elemente des Marktauftritts schützen lassen bzw. für diese Markenregistrierungen Designschutz beantragt.

Geschäftsprozesse sind ein wesentliches Element der Organisationsstruktur. Sie dienen dem Verständnis, dem Management und der Koordinierung der Geschäftsaktivitäten und bilden die Grundlage einer erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens. Umsichtiges unternehmerisches Handeln soll bei Tecan ein integrierter Bestandteil des Arbeitsalltags aller Mitarbeitenden und Führungskräfte sein. Voraussetzung dafür sind klar strukturierte und nachvollziehbare Geschäftsprozesse. 

Um dem starken Wachstum des Geschäfts und der Organisation des Unternehmens in den letzten Jahren Rechnung zu tragen, wurde der Standardisierung von Prozessen noch grössere Bedeutung eingeräumt. Tecan hat Standardprozesse festgelegt, welche die Arbeitsweise der Mitarbeitenden regeln. Sie liefern eine Toolbox für Spitzenleistung auf kommerziellem und operativem Gebiet sowie Prozesse, Methoden und Instrumente für die Führung. Standardisiertes Arbeiten ist der Schlüssel zu stabilen, konsistenten Prozessen und bildet die Grundlage für kontinuierliche Verbesserung und «Highest Standards», einen der Kernwerte von Tecan. Die festgelegte Toolbox umfasst die Kategorien Strategy Deployment, Daily Management und Problem Solving (Umsetzung von Strategien, tägliches Management und Problemlösung) sowie weitere Methoden zur Steigerung der Handlungsfähigkeit der Teams an den jeweiligen Schaltstellen.

Die Tecan-Mitarbeitenden sollen mit weltweit verbindlichen unternehmensinternen Richtlinien, Geschäftsprozessen und länderspezifischen Vorschriften und Gesetzen vertraut sein. Die Mitarbeitenden können diese Dokumente jederzeit im Tecan Management System (TMS) in der aktuellsten Version abrufen. Diese Dokumente vermitteln auch immaterielle Werte, welche die Grundlage der Unternehmenskultur bilden. Von Kunden und anderen externen Partnern wird das TMS als vorbildlich eingestuft. Tecan entwickelt das TMS laufend weiter.

Bereits seit vielen Jahren ist bei Tecan ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) etabliert. In allen Bereichen des Unternehmens sollen die Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag Möglichkeiten für Verbesserungen identifizieren, Lösungen vorschlagen und zur zügigen Umsetzung beitragen. Der KVP hat zum Ziel, die Effizienz des Unternehmens zu steigern, die Qualität, Arbeitssicherheit und interne Zusammenarbeit zu verbessern und die Profitabilität zu erhöhen. Wo möglich, wird der Erfolg des KVP anhand der Prüfung von KPIs (Key Performance Indicators) gemessen. In der Fertigung erfolgt dies etwa durch Prüfung von Produktivität, Durchlaufzeit und Beständen.

Speziell für kontinuierliche Prozessverbesserungen im Rahmen der Just-in-time-Fertigung entwickelte und installierte Tecan das Produktions- und Logistiksystem PULS. Mit diesem integrierten System können Chancen identifiziert und die erforderlichen, immer höheren Qualitätsstandards besser erreicht werden. Die Nachhaltigkeit der Verbesserungen wird durch ein Auditsystem gewährleistet. Es umfasst die relevanten Bereiche von Arbeitssicherheit und Umweltschutz bis zu Führung und Zusammenarbeit. Ein Leitgedanke von PULS ist die Vermeidung von Verschwendung, beispielsweise durch Überproduktion, Wartezeiten, zu hohe Bestände und fehlerhafte Einheiten. 

Im Rahmen der bestehenden Lean Production wurde das Produktionssystem konsequent auf einen One-Piece-Flow ausgerichtet, einen «mitarbeitergebundenen Arbeitsfluss». Die Mitarbeitenden begleiten dabei das zu produzierende Instrument auf dem gesamten Weg, ohne Unterbrechung von einem Arbeitsschritt zum nächsten, bis zur Fertigstellung. Zum einen werden dadurch die Produktionszeiten verkürzt und die Qualität weiter gesteigert, zum anderen soll dieser Produktionsprozess die Motivation zusätzlich erhöhen.

Im Produktionsprozess haben alle Mitarbeitenden bei der Fertigung der unterschiedlichen Produktlinien eine klare Zuständigkeit, und jede Produktlinie wird von einem Produktionsleiter beaufsichtigt. Die Verantwortung für die zeitgerechte Abarbeitung der Aufträge, die Materialversorgung und die Einhaltung der vereinbarten Ziele ist eindeutig Personen zugeteilt. Erfolgskontrollen werden auf Basis von KPIs (Key Performance Indicators) vorgenommen. Der Produktionsleiter bespricht jeden Morgen vor dem Produktionsstart mit dem gesamten Team die anstehenden Schritte.

Auch in den anderen Bereichen, ausserhalb der Produktion, wird ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess umgesetzt. So werden beispielsweise Verkaufs-, Service- oder Supportprozesse kontinuierlich optimiert, auch auf Basis von Kundenumfragen.

Tecan hat mehrere organisatorische Kontrollmechanismen etabliert, um korrektes geschäftliches Verhalten sicherzustellen. Insbesondere hat die interne Revisionsstelle die Aufgabe, die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems periodisch zu beurteilen.

Das interne Kontrollsystem umfasst alle organisatorischen Massnahmen, die das Unternehmen ergreift, um die Wirksamkeit seiner betrieblichen Aktivitäten aufrechtzuerhalten, seine Unternehmensressourcen zu schützen, seine Risiken angemessen zu verwalten, die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften sicherzustellen und gleichzeitig stets einen starken Fokus auf der Vertrauenswürdigkeit seiner Finanzberichterstattung aufrechtzuerhalten.

In dieser Hinsicht ist die interne Revisionsstelle befugt, Prozesse, Systeme, Managementtätigkeiten, Projekte und Verträge zu überprüfen. Sie fungiert als vom operativen Betrieb unabhängiges Aufsichtsorgan und berichtet direkt an den Prüfungsausschuss des Verwaltungsrats. Im Berichtsjahr fanden mehrere Sitzungen des Prüfungs- ausschusses mit dem Leiter der internen Revisionsstelle statt.

Der Leiter der internen Revisionsstelle ist ein zertifiziertes Mitglied des Schweizerischen Verbands für Interne Revision (SVIR), und die Abteilung unterliegt den internationalen Standards für die interne Revision.

Bei Tecan ist ein formalisierter Verhaltenskodex (Code of Conduct) etabliert, der für alle Mitarbeitenden, Führungskräfte und Verwaltungsratsmitglieder verbindlich ist. Tecan verpflichtet sich darin zur Einhaltung höchster Standards in der Geschäftstätigkeit und zur Respektierung ethischer Werte. Das Dokument ist auf der Internetseite des Unternehmens öffentlich einsehbar. Mit dem Kodex will Tecan nach innen und aussen dokumentieren, dass das Unternehmen in allen Situationen ein glaubwürdiger und verlässlicher Geschäftspartner und Arbeitgeber ist. Dieses Dokument fasst auch wichtige Richtlinien, die bereits in anderen Instrumenten wie den Anstellungsreglementen oder dem Tecan Management System enthalten sind, auf allgemein verständliche Art und Weise zusammen. Mitarbeitende werden darin angeleitet, sich in der Organisation zu orientieren sowie in Zweifelsfällen weiterführende Informationen und Unterstützung zu suchen. Der Kodex fordert das Einhalten von Standards zum Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden, zu Sicherheit und Umweltschutz. Er leitet zur Wahrung des Datenschutzes sowie zum Umgang mit vertraulichen Informationen an und verpflichtet die Tecan-Angehörigen zur zeitgerechten und korrekten Kommunikation von Informationen sowie zur sorgfältigen Protokollierung von relevanten Besprechungen und Vorgängen. Auch die Einhaltung von Wettbewerbsrecht sowie von nationalem und internationalem Handelsrecht beim Export und Import von Produkten ist im Kodex verbindlich gefordert. Er gewährleistet die Anonymität von Whistleblowern. Obwohl Tecan lediglich einen geringeren Anteil der Umsätze in Ländern mit einem erhöhten Korruptionsrisiko nach den Kriterien der Organisation Transparency International generiert, hält der Kodex Nulltoleranz gegenüber Bestechung und Korruption explizit fest. Die Vorgesetzten sind dafür verantwortlich, dass sämtliche ihrer Mitarbeitenden den Verhaltenskodex kennen und verstehen. Alle Mitarbeitenden müssen eine Schulung des Kodex besuchen und erfolgreich abschliessen. 

Der Code gilt weltweit, und alle Mitarbeitenden des Unternehmens müssen entsprechende Schulungen absolvieren. Tecan führt Schulungen für Mitarbeitende mit geringeren Risiken in Form von E-Learning-Kursen durch. Personen, die in ihrer Funktion höheren geschäftlichen Risiken ausgesetzt sind, z. B. im Verkauf oder im Einkauf, müssen zusätzlich Präsenzschulungen besuchen. Der Kodex liegt in verschiedenen Sprachen vor, neben Englisch und Deutsch unter anderem auch in Spanisch, Chinesisch und Japanisch. Damit will Tecan sicherstellen, dass dieses wichtige Dokument von den Mitarbeitenden weltweit verstanden wird.

Aufgrund des breiten Produktportfolios und der langen Lebensdauer seiner Produkte samt laufendem Ersatzteilsupport verwaltet das Unternehmen Tecan insgesamt mehr als 500 Zulieferer an ihren verschiedenen Produktionsstandorten. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Hersteller von Hightech-Designs und Komponenten aus Europa, Nordamerika und Asien, die dem Unternehmen Teile oder Module zur Endmontage liefern. Die Ausgaben von Tecan entfallen zu 60 bis 80% auf Einkäufe in der Region des Produktionsstandorts, um Kosteneffizienz, Bestandserfordernisse, Just-in-time-Lieferung, Transportkosten, die Erfahrung der Zulieferer und Qualitätsaspekte in Einklang zu bringen.

Direkte Zulieferfirmen unterliegen einem Prüfungsprogramm, und die bedeutendsten Lieferanten haben sich dem Verhaltenskodex zu verpflichten, den Tecan in einer dedizierten Version für sie bereitstellt. Dieses Dokument, der «Tecan Supplier Code of Conduct», definiert die Mindestanforderungen, an die sich alle Lieferanten halten müssen. Diese beziehen sich auf international anerkannte ethische Standards zu Arbeit und Umwelt sowie zum Verhalten im Geschäftsverkehr. 

Um Verstösse gegen den Verhaltenskodex durch Mitarbeitende und Zulieferer zu verhindern, hat die interne Revisionsstelle dafür zu sorgen, dass die vorgesehenen ethischen Standards eingehalten werden. Zudem kümmert sie sich um die Untersuchung von gemeldeten Verstössen. Der Leiter der internen Revisionsstelle ist zertifiziertes Mitglied der Association of Certified Fraud Examiners (ACFE). 

Im Jahr 2018 unterzeichnete Tecan den UN Global Compact, eine freiwillige Initiative für Unternehmen, die ihre Strategien und betrieblichen Aktivitäten mit Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsprävention in Einklang bringen wollen. Im Rahmen des UN Global Compact verpflichtet sich Tecan, die zehn Grundprinzipien betreffend Menschenrechte, Arbeitsstandards, Umwelt und Korruptionsbekämpfung in ihrem Einflussbereich zu fördern und umzusetzen:

i.  Schutz der Menschenrechte,

ii.  Keine Mitschuld an Menschenrechtsverletzungen,

iii. Wahrung von Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen,

iv. Eintreten für die Beseitigung aller Formen von ­Zwangsarbeit,

v.  Eintreten für die Abschaffung von Kinderarbeit,

vi.  Eintreten für die Beseitigung von Diskriminierung,

vii.  Vorsorgeprinzip im Umgang mit Umweltproblemen,

viii.  Förderung des Umweltbewusstseins,

ix.  Beschleunigung umweltfreundlicher Technologien,

x.  Eintreten gegen alle Arten der Korruption.

Ende 2020 reichte Tecan die jährliche «Communication on Progress» ein, eine Zusammenfassung der verschiedenen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem UN Global Compact, und veröffentlichte sie auf der Firmenwebsite.

Die «Employment Handbooks» (Handbücher zum Arbeitsverhältnis) werden an alle Mitarbeitenden an allen Standorten von Tecan ausgegeben. Hierin unterstreicht das Unternehmen seine Kultur des Respekts und der Chancengleichheit und bestätigt seine «Nulltoleranz»-Einstellung gegenüber Belästigung, Gewalt, Diskriminierung und anderen inakzeptablen Verhaltensweisen.

Für alle Mitarbeitenden gibt es ein Programm mit obligatorischen Online-Schulungen. Sie sollen das allgemeine Bewusstsein zu Themen stärken, die im Verhaltenskodex beschrieben sind, wie etwa den Menschenrechten. Parallel zu diesen virtuellen Schulungsinitiativen organisiert Tecan an den einzelnen Standorten regelmässig «Live»-Kurse, die spezielle Orientierungshilfen bieten.

2020 gab es keinerlei Verstösse in Bezug auf Menschenrechte. 

Tecan führt ebenfalls regelmässig ein ausführliches Screening der Distributoren durch. Hierfür ist ein eigener Prozess mit einer TMS-Richtlinie etabliert («Distributor and Intermediaries Anti Bribery Due Diligence»). Die TMS-Richtlinie verlangt insbesondere, dass alle Distributionspartner von Tecan und deren Eigentümer, Führungskräfte und Mitarbeitende es unterlassen, Vertreter von Behörden, öffentlichen oder privaten Unternehmen zu bestechen oder sich bestechen zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Bestechung im Land der Geschäftstätigkeit erlaubt ist oder toleriert wird. Unabhängig davon, ob Bestechung auf eine spezifische Handlung oder deren Unterlassung bezogen wäre oder ob es generell um künftige Geschäftstätigkeit ginge, ist Bestechung untersagt. Der Begriff Bestechung bezieht sich nicht nur auf Bargeldzahlungen, sondern auch auf aufwendige Geschenke, Bewirtung und Unterhaltung. Distributoren und Intermediäre müssen sicherstellen, dass ihre Vertreter und Verkaufsmitarbeitenden die Standards von Tecan zum Verhalten in der Geschäftstätigkeit kennen. Dementsprechend sind die Vertreter der Distributionspartner des Unternehmens verpflichtet, ihr Verständnis und ihre Akzeptanz des Verhaltenskodex von Tecan durch die Beantwortung eines Online-Fragebogens nachzuweisen. 

Die interne Revisionsstelle überwacht strikt die Regelkonformität der Geschäfte, die über Händler und Distributoren erfolgen. Die speziellen Tests sollen vor allem sicherstellen, dass alle externen Intermediäre, die sich ausdrücklich zur Einhaltung des Verhaltenskodex verpflichtet haben, diesen ausreichend verstehen und die Hintergrundprüfungen ohne jegliche Problempunkte (Rechtsstreitigkeiten, strafrechtliche Ermittlungen usw.) bestanden haben. 

Um diese Schritte zu automatisieren, schloss Tecan 2020 einen Vertrag mit EthiXbase ab, einem führenden Unternehmen für Technologie und Datenanalytik. EthiXbase wurde Ende 2020 mit dem Singapore Apex Corporate Sustainability Award ausgezeichnet, einer Initiative, die vom singapurischen Verband des UN Global Compact organisiert wurde. Die Technologie wird 2021 implementiert. Sie wird solide Auditprotokolle der durchgeführten Prüfungen sicherstellen und eine Echtzeiterkennung von unethischem Verhalten erlauben, das möglicherweise in der Presse oder in den entsprechenden Datenbanken über Händler und Distributoren von Tecan gemeldet wurde. In einzelnen Fällen haben frühere Screenings dazu geführt, dass Tecan Beziehungen zu Intermediären aufgelöst hat. Der Prozess wird auch bei der Auswahl neuer Distributoren eingesetzt.

2020 schloss Tecan zudem mit EQS, einem spezialisierten Anbieter von Compliance-Lösungen, einen Vertrag über die Implementierung eines hochmodernen Whistleblowing-Portals. Ab Anfang 2021 können Mitarbeitende von Tecan und externe Interessengruppen mögliche Vorkommnisse von Fehlverhalten über die dedizierte Whistleblowing-Plattform melden. Sie erlaubt es, Beschwerden online über ein Web-Portal oder telefonisch über eine mehrsprachige Hotline vorzubringen. Die EQS-Plattform gewährleistet höchste Standards an Vertraulichkeit und Anonymität, aber auch eine sichere Kommunikation zwischen Whistleblowern und den Mitgliedern der internen Revisionsstelle von Tecan, die für die Untersuchung der gemeldeten Probleme zuständig sind. Tecan hat interne Verfahren und Schulungsmodule bereits aktualisiert, um Möglichkeiten und Verpflichtungen bezüglich der Whistleblowing-Meldungen, die über das EQS-Tool eingereicht werden, ausreichend zu berücksichtigen.

Wie in den vergangenen Jahren war Tecan 2020 in keinerlei Rechtsfälle, Gerichtsentscheide oder andere Ereignisse verwickelt, die mit Korruption und Bestechung zu tun hatten.

Tecan hat gruppenweit und an den einzelnen Standorten Prozesse etabliert, welche die Einhaltung der nationalen Vorschriften und Gesetze sowie der internen Richtlinien für Sicherheit und Umweltschutz gewährleisten. Das Unternehmen tätigt jedes Jahr substanzielle Investitionen, um weitere Verbesserungen zu erzielen. Tecan arbeitet weltweit eng mit Behörden und Fachgremien zusammen, um neue Entwicklungen im regulatorischen Bereich, in der Arbeitssicherheit und im Umweltschutz möglichst frühzeitig erkennen und in die Unternehmensprozesse integrieren zu können. In bedeutenden Wirtschaftsregionen wirkt Tecan in branchenspezifischen Gremien mit und kann dadurch die Entwicklungen aktiv mitgestalten.

Interne und externe Experten kontrollieren regelmässig, ob die Standorte von Tecan die länderspezifischen Vorschriften und die internen Standards einhalten, die das Unternehmen für Produktsicherheit, Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz erlassen hat. Die Kontrollen gelten auch den Massnahmen, die Tecan bei Abweichungen einzuleiten hat. Behörden, Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstellen, Kunden sowie Tecan-eigene Spezialistenteams unterziehen die Standorte jedes Jahr einer Vielzahl von Audits. Im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden Gap-Analysen durchgeführt und Massnahmen zur Verbesserung umgesetzt. Jedes Jahr finden an den Produktionsstandorten von Tecan mehrere, zum Teil sehr umfangreiche Audits durch Kunden statt. Dazu gehören auch führende Diagnostikunternehmen, die Tecan über das OEM-Geschäft im Partnering Business mit Instrumenten beliefert oder künftig beliefern wird. Geprüft werden unter anderem Prozesse, Qualitätsmanagementsysteme, Produktdesign, Validierung und Dokumentationen. Die Kunden attestieren Tecan einen hohen Standard bei den relevanten Erfordernissen. Regelmässig finden auch umfangreiche Audits der Produktionsstandorte durch internationale Behörden statt. In den letzten Jahren inspizierte die US-amerikanische Behörde FDA die Tecan-Hauptproduktionsstandorte für Instrumente in Männedorf (Schweiz), Grödig (Österreich) und San Jose (USA). Alle durchgeführten Audits konnten ohne jegliche formale Beanstandung sehr erfolgreich abgeschlossen werden. 

Zudem wurde Tecan US, die Import-, Vertriebs- und Serviceorganisation für Nord- und Lateinamerika, von der FDA ohne Beanstandungen inspiziert. Der Produktionsstandort für Immunoassays in Hamburg (Deutschland) wurde bereits für das Medical Device Single Audit Program (MDSAP) erfolgreich zertifiziert. Das MDSAP ist ein von mehreren Teilnehmerländern geschaffener Katalog von Anforderungen an Medizinproduktehersteller. Er soll eine einheitliche und damit vereinfachte Durchführung von Audits gewährleisten. Hersteller von Medizinprodukten können sich damit über nur einen Audit den Zugang zu mehreren Märkten sichern. Derzeit im MDSAP teilnehmende Länder sind die USA, Kanada, Japan, Brasilien und Australien. Die kanadische Gesundheitsbehörde hat verfügt, dass ab dem 1. Januar 2019 das MDSAP-Programm für den Erhalt von Gerätelizenzen für Geräte der Klassen 2, 3 und 4 sowie deren Vermarktung massgebend ist. Im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserungsbemühungen des Unternehmens werden weitere Tecan-Produktionsstandorte am MDSAP-Programm teilnehmen.

Einen weiteren Schwerpunkt der regulatorischen Arbeiten bildet die Unterstützung von Kunden im Partnering Business: Bei Zulassungsanträgen für neue diagnostische Instrumente stellt Tecan wichtige Dokumentationen bereit. Zudem baut Tecan starke regulatorische Partnerschaften auf, um eine erfolgreiche Vermarktung über die Markteinführung hinaus während des gesamten Produktlebenszyklus zu gewährleisten.

Eine Grundlage für die regulatorisch konforme Arbeit bilden die verschiedenen ISO-Normen. Tecan hat einen Produkt-Risikomanagement-Prozess gemäss ISO 14971 für Medizinprodukte etabliert. Er umfasst die ganze Lebensdauer eines Produkts und bewertet alle möglichen Risiken, vor allem auch in Bezug auf Patienten und Anwender. Die Muttergesellschaft der Gruppe, alle Produktionsstätten und fast alle Verkaufsniederlassungen von Tecan sind inzwischen nach der neusten Version der ISO-13485:2016-Norm zertifiziert, und dies weit vor Ende der geltenden Übergangsfrist. Der wichtigste Unterschied zu früheren Versionen von ISO 13485 besteht im grösseren Augenmerk auf das Risikomanagement. Im Rahmen der Risikobeurteilung werden Prozesse, beispielsweise während der Entwicklungsphase eines Produkts, daraufhin analysiert, ob durch sie ein Einfluss auf die Produktqualität möglich ist. Parallel zur Umstellung auf die neuste ISO-13485-Norm hat Tecan für die Produktionsstandorte auch die Umstellung auf die aktuelle ISO-9001:2015-Norm durchgeführt.

Im Rahmen der ISO-Zertifizierungsstrategie hat Tecan ein unternehmensweites vollständiges Matrixzertifikat erreicht, welches auf ISO 13485 basiert. Tecan will damit sicherstellen, dass alle Einheiten weltweit nach den gleichen Prozessen arbeiten und gemeinsam danach streben, ihre Produkte und Dienstleistungen laufend weiter zu verbessern. Auch trägt das Matrixzertifikat der heutigen und künftigen Gruppenstruktur mit einer wachsenden Zahl von Niederlassungen Rechnung. Für Europa wurde der Verkaufsniederlassung in Deutschland das Hauptzertifikat erteilt, mit Subzertifikaten für Niederlassungen in anderen Ländern. Der Modus dieser koordinierten Zertifizierung bringt den Kunden und Tecan gleichermassen Vorteile: eine höhere Transparenz, die Möglichkeit, Prozesse weltweit systematisch zu beobachten, sowie Systeme, die harmonisiert und standardisiert sind und es trotzdem erlauben, Unterschieden in den Märkten gerecht zu werden. Gegenüber den einzelnen Zertifizierungen bringt das Matrixzertifikat substanzielle Vereinfachungen und höhere Sicherheit. Die Zertifizierungsstelle verifiziert die Zertifizierung jährlich mit Stichproben in verschiedenen Niederlassungen. Weitere wichtige Anforderungen, die Tecan-Produkte erfüllen müssen, sind die US-amerikanische QSR (Quality Systems Regulation)/21 CFR 820, die Canadian Medical Device Regulations SOR/98-282, der PMD Act (Pharmaceutical and Medical Device Act), die CCC (Chinese Compulsory Certification) und viele andere. In aufstrebenden Ländern entwickeln sich neue Marktchancen für Tecan, was aber auch zusätzliche Anforderungen an das Unternehmen stellt.

Die regulatorischen Anforderungen steigen weltweit. Damit sie überall auf aktueller Basis erfasst und erfüllt werden können, ist Tecan in ständigem Kontakt mit den lokalen Organisationen und Behörden. 

So war das Unternehmen etwa auf die Umsetzung einer neuen EU-Vorschrift vorbereitet. Anfang 2021 war Tecan eines der ersten Unternehmen, das die Anforderungen der Verordnung (EU) 2017/746 über In-vitro-Diagnostika (IVDR) (Anhang IX, Kapitel I und III) erfüllte: Die Zertifizierung des DHEA Saliva ELISA Diagnose-Assays von IBL International durch BSI Notified Body 2797 wurde erfolgreich abgeschlossen. Die aus diesem Prozess gewonnenen wertvollen Erkenntnisse werden nun bei der Registrierung des gesamten Tecan-Portfolios an IVD-Spezialprodukten genutzt. Dies hilft auch den OEM-Partnern sicherzustellen, dass sie bereit für IVDR sind, bevor im Mai 2022 die Übergangsfrist abläuft.

Die neue IVDR soll die Sicherheit aller IVD-Produkte erhöhen, einschliesslich aller Innovationen, die in den letzten Jahrzehnten entwickelt wurden. Sie stellt eine wichtige Überarbeitung der Regulierung dar, die eine Neuklassifizierung und Zertifizierung aller in der EU registrierten IVD-Assays und -Geräte vorschreibt. Die 2017 verabschiedete Verordnung löst die IVDD ab und erweitert deren Geltungsbereich: Sie deckt nun mehr Produkte und Technologien sowie das Lieferketten- und Lebenszyklusmanagement ab. Zudem stellt sie einen Umstieg von einem «Selbstzertifizierungsmodell» hin zur vorgeschriebenen Aufsicht durch Notified Bodies bzw. benannte Stellen dar. 

Tecan führt eine zentrale Quality & Regulatory-Organisation auf Gruppenstufe, um eine laufende Verbesserung der hohen Qualitätsstandards weltweit sicherzustellen. In Europa sind alle Qualitätssysteme der Ländergesellschaften und -organisationen harmonisiert und die Prozesse vereinheitlicht, so zum Beispiel die Verkaufs-, Service- und Beschwerdeprozesse. Als Ansprechpartner für Kunden, die eine Beschwerde anbringen möchten, betreibt Tecan eine «Central Complaint Unit». Das Unternehmen führt jährlich einen globalen Management-Review durch. In diesem Prozess werden relevante Daten aus allen Gruppengesellschaften zentral überprüft. Es wird beurteilt, ob das Qualitätsmanagement noch optimal an die gesetzlichen Anforderungen und die Regulatorien für die Produkte und Dienstleistungen angepasst ist, die Tecan anbietet. Tecan nimmt diese Überprüfung sowohl im Hinblick auf die einzelnen Ländermärkte als auch aus der Perspektive des Gesamtunternehmens vor.

Das Bewusstsein für Qualität und regulatorische Anforderungen prägt auch die Produktentwicklung von Tecan. Spezialisten arbeiten bereits in einer frühen Phase mit und begleiten den Prozess in strukturierten Schritten über den gesamten Lebenszyklus des Produkts, bis dieses aus dem Sortiment genommen wird.

An zwei Produktionsstandorten resultieren direkte Emissionen ausschliesslich aus der Verbrennung von Erdgas zu Heizzwecken, an zwei Standorten aus dem Einsatz von Kühlmitteln. Indirekte Emissionen entstehen über eingekaufte Energie (Scope-2-Emissionen). Auf einer vergleichbaren Basis konnten diese im Berichtsjahr durch die während der Covid-19-Pandemie eingeführte «Home-Office»-Politik, aber auch dank weiterer Sparmassnahmen um 38.1% reduziert werden. 

Auf vergleichbarer Basis sanken die gesamten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) um 8.9% auf 1‘225.0 Tonnen CO2-Äquivalente (2019: 1‘344.5 Tonnen CO2-Äquivalente). Einschliesslich des neuen Standorts eines 2019 akquirierten Unternehmens stiegen die Gesamtemissionen um 39.5% auf 1‘875.4 Tonnen CO2-Äquivalente. Der neue Standort in Morgan Hill, Kalifornien (USA), ist energieintensiver als die anderen Standorte, da der hier eingesetzte CNC-Maschinenpark mehr Strom verbraucht.

Tecan will transparent und vertrauenswürdig über die Emissionen des Unternehmens Bericht erstatten und beteiligt sich daher seit mehreren Jahren am jährlichen Carbon Disclosure Project (CDP), sodass die Ergebnisse auch öffentlich zugänglich sind.

1. Ohne Tecan Genomics (NuGen Technologies)
2. Einschliesslich Tecan Genomics (NuGen Technologies)
3. Ohne DCPM Inc.
4. Einschliesslich DCPM Inc.
5. Einsatz von Kühlmitteln nun in Scope 1 erfasst; angepasst für 2018 and 2019

Obwohl das Unternehmen insgesamt nur geringe Schadstoffmengen ausstösst, misst Tecan der Reduzierung der Treibhausgasemissionen grossen Wert bei. Da sie sich jedoch nicht vollständig vermeiden oder reduzieren lassen, begann Tecan 2019, klimaschädliche Auswirkungen wenigstens teilweise zu kompensieren. CO2-Kompensationsprojekte helfen anderen Menschen auf der Welt, von besseren Lebensbedingungen zu profitieren. Da die Projekte auch nachweislich Treibhausgasemissionen reduzieren, dienen sie dem Klimaschutz. Allgemein herrscht Einigkeit darüber, dass die Ziele des Pariser Abkommens zum Klimaschutz ohne CO2-Kompensation nicht erreicht werden können.

Um die Berechnung der CO2-Emissionen und ihrer Kompensation mit Hilfe anerkannter CO2-Kompensationsprojekte zu unterstützen, beauftragte Tecan ClimatePartner, einen führenden Anbieter von Lösungen zum Klimaschutz für Unternehmen.

Der Nyungwe Forest National Park im Südwesten Ruandas ist der grösste Bergregenwald im Osten des afrikanischen Kontinents und der bedeutendste Hotspot der Biodiversität des Landes. Allerdings gerät das einzigartige Regenwald-Ökosystem durch das Bevölkerungswachstum in den Gebieten um den Park und die zunehmende Nutzung von Feuerholz zum Kochen immer stärker unter Druck.

Dank dieses Projekts können die Haushalte ihren Holzverbrauch reduzieren. Traditionell kochen die hiesigen Familien über einem Drei-Steine-Feuer. Dies ist jedoch ineffizient und stellt aufgrund der starken Rauchbelastung zudem eine grosse Gesundheitsgefahr dar. Im Rahmen des Projekts werden effiziente Kochöfen eingesetzt, die aus lokalem Ton und Sand hergestellt werden. Der so genannte Canarumwe-Ofen wird von einer lokalen Kooperative produziert und verbraucht zwei Drittel weniger Brennstoff als das Drei-Steine-Feuer. Die Öfen werden zu einem subventionierten Preis abgegeben, sodass sie auch für einkommensschwache Haushalte erschwinglich sind. Da traditionell die Frauen für das Feuer zuständig sind, profitieren besonders sie und ihre Kinder von dem Projekt.

In vielen ärmeren Regionen der Erde bereiten die Menschen ihr Essen auf einem offenen Feuer und häufig in geschlossenen Räumen zu. Diese Art des Kochens ist jedoch nicht energieeffizient, da ein grosser Teil der Hitze nicht genutzt wird. Saubere Kochöfen sind häufig einfache Geräte aus Metall oder Ton, die die Energie effizienter nutzen. So können Familien Brennstoff sparen und die CO2-Emissionen senken. Manchmal werden die Öfen sogar von kleinen Unternehmen genutzt.

Das Projekt leistet einen Beitrag zu den von den Vereinten Nationen definierten Nachhaltigkeitszielen (SDGs) 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 15 und 17.

Mit Unterstützung durch dieses Projekt wurden in 20 Gemeinden der Stadt Haikou in der Provinz Hainan 15‘555 Biogasanlagen für Haushalte von Kleinbauern gebaut. Das Projekt unterstützte Bauern dabei, Methanfermenter zu bauen, in denen organisches Material wie Mist und Abfall anaerob abgebaut werden. Jeder Haushalt besitzt durchschnittlich 2.5 Schweine, deren Mist in den Fermenter mit einem Fassungsvermögen von 8 m3 gegeben wird. So entsteht genügend Biogas, um den Bedarf an thermischer Energie eines Haushalts zu decken.

Vor Beginn des Projekts lagerten die Bauern den Mist in tiefen Gruben über drei Monate lang unter anaeroben Bedingungen. Dadurch wurden grosse Mengen an Methangas in die Atmosphäre freigesetzt. Das Projekt hilft dabei, diese Methanemissionen, aber auch beim Kochen entstehende CO2-Emissionen zu vermeiden. Das in den Fermentern entstehende Biogas wird zum Kochen von Mahlzeiten und zum Heizen von Wasser verwendet. Dadurch ersetzt es die Kohleöfen, die genutzt wurden, bevor das Projekt seine Tätigkeit aufnahm.

In Biogasanlagen wird Biomasse in luftdichten Fermentern zu Biogas fermentiert. Bei der Biomasse kann es sich um organische Abfälle oder Dung von Kühen oder anderen Tieren handeln. In Ländern wie Indien oder Vietnam nutzen Haushalte das Gas aus kleinen Biogasanlagen zum Kochen. Dies reduziert die CO2-Emissionen, die beim Kochen mit Holz oder Holzkohle entstünden. Biogasanlagen verhindern zudem das Freisetzen von Methangas in die Atmosphäre – was der Fall ist, wenn organischer Abfall in einer Grube gelagert wird. Stattdessen wird das entstehende Gas direkt vom luftdichten Behälter in die Kochgeräte geleitet.

Das Projekt leistet einen Beitrag zu den von den Vereinten Nationen definierten Nachhaltigkeitszielen (SDGs) 1, 2, 3, 6, 7, 8, 9, 12, 13 und 17.

Der Fertigungsprozess selbst ist wenig energieintensiv und beschränkt sich auf die Endmontage. Die Energiekosten machen damit weniger als 1% der gesamten Betriebskosten aus. In der Tabelle der Umweltkennzahlen werden für das Berichtsjahr die Werte der Produktionsstandorte Männedorf (Schweiz), Grödig (Österreich), San Jose (USA), Hamburg (Deutschland), Baldwin Park (USA) und Redwood City (USA) angegeben. Diese Werte sind mit denen von 2019 vergleichbar. Ein 2020 akquiriertes Unternehmen ist noch nicht in der Tabelle enthalten.

Der Gesamtenergieverbrauch auf vergleichbarer Basis sank im Berichtsjahr trotz der deutlich höheren Produktionsleistung um 2.5%. Die Energieintensität, d. h. der Gesamtenergieverbrauch im Verhältnis zum Umsatz, verringerte sich um 15.2%.

Basierend auf einer Energieverbrauchsanalyse hat Tecan in den letzten Jahren konventionelle Beleuchtung durch energieeffiziente LED-Technologie ersetzt. Am grössten Standort in Männedorf (Schweiz) wurden rund 2'800 neue LED-Leuchten installiert, die auf annualisierter Basis Einsparungen zwischen 160'000 und 180'000 Kilowattstunden ermöglichen. Am Entwicklungs- und Produktionsstandort in Österreich spart neue LED-Beleuchtung rund 29'000 Kilowattstunden pro Jahr ein. 2019 wurde auch am Standort in San Jose (USA) auf LED-Leuchten umgestellt. Auf vergleichbarer Basis sank der Stromverbrauch um 10.3%.

Tecan investiert kontinuierlich in Massnahmen, welche die Energieeffizienz weiter verbessern. Das Unternehmen setzte bereits verschiedene Energiesparmassnahmen um, wie die Installation neuer Kaltwasserpumpen, eine bessere Isolierung der Kälteverteilung und den Kauf einer neuen Kälteanlage mit deutlich besserer Energieklasse im Produktionsgebäude in Männedorf. 

Bei der Gebäudeinfrastruktur wird zudem auf moderne, energieeffiziente Technik geachtet. Der Hauptsitz in Männedorf wird beispielsweise hauptsächlich über die wasserführenden Leitungen in der Decke geheizt und gekühlt. Für die Wärmepumpen dient das gereinigte Abwasser der öffentlichen Kläranlage Männedorf als Energiequelle.

Tecan verwendet das von den Wasserwerken bereitgestellte Wasser hauptsächlich für sanitäre Zwecke und in den Küchen der Personalrestaurants. Im Montage-, Test- oder Entwicklungsprozess wird kaum Wasser als Produktionsfaktor eingesetzt. Da der Wasserverbrauch ausschliesslich über die kommunalen Wasserwerke gedeckt wird, beeinflusst er keine Vorkommen in Schutzgebieten. Tecan führt Wasser ohne Verunreinigungen ins Abwassersystem zurück und verzeichnete bislang keine Verschmutzungen durch Betriebsabläufe oder andere Fälle von Wasserverschmutzung.

Gegenüber dem Vorjahr sank der Gesamtverbrauch um 20.5%. Dies ist vor allem auf die Umsetzung der «Home-Office»-Politik während der Covid-19-Pandemie zurückzuführen. 

Die genutzten Flächen an den Produktionsstandorten sind ausschliesslich Büro- und Montageräume. Sie liegen alle in bereits erschlossenen Gewerbe- und Industriegebieten. Umweltaspekte wie der Eingriff in Schutzgebiete oder in die Artenvielfalt sind daher unter den aktuellen Bedingungen nicht relevant. Die Nettogeschossfläche blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert, da ein neu akquiriertes Unternehmen bislang nicht in die Berichterstattung einbezogen wurde. 

Der Papierverbrauch sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41.2%, da weniger Mitarbeitende im Büro arbeiteten. Tecan konzentriert sich jedoch nach wie vor auf den Ausbau effizienter Prozesse, die auch dazu beitragen, natürliche Ressourcen zu schonen. Das Unternehmen nutzt etwa zunehmend die DocuSign-Lösung für die papierlose Verarbeitung von Vertragsdokumenten. 2020 half sie, nahezu 31 Tonnen Holz bzw. 750‘000 Liter Wasser zu sparen, die zur Herstellung des Papiers nötig gewesen wären, hätte man die entsprechenden Dokumente ausgedruckt. 

Die Gesamtabfallmenge verringerte sich auf einer vergleichbaren Basis um 18.9%, trotz der gestiegenen Produktionsleistung. Rund 98.6% der Gesamtabfallmenge entfielen auf rezyklierbare Abfälle und Kehricht. Auf Sonderabfälle entfiel nur ein kleiner Anteil. Dieser umfasst beispielsweise Materialien, Lösungsmittel oder Chemikalien, die durch die Automation biologischer Prozesse kontaminiert wurden. Tecan erfüllt die gesetzlichen Vorschriften, Sonderabfälle ausschliesslich durch autorisierte Entsorger transportieren und entsorgen zu lassen.

1. Ohne Tecan Genomics (NuGen Technologies)
2. Einschliesslich Tecan Genomics (NuGen Technologies)
3. Einschliesslich Tecan Genomics (NuGen Technologies), ohne neu akquirierte DCPM Inc.
4. Nun in «absoluter Stromverbrauch» enthalten, zudem umgruppiert für 2018 und 2019

Da Tecan weltweit tätig ist, sind Reisen für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und seinen operativen Betrieb mit Produktionsstätten, Direktverkaufseinheiten und Distributionsbeziehungen auf sechs Kontinenten unerlässlich. Tecan hat einen Travel-Management-Anbieter beauftragt, die weltweiten Flugreisen sowie einen kleineren Teil der Bahnreisen effizient zu buchen, zu verwalten und so dazu beizutragen, die gesamten Geschäftsreisekosten zu senken. Aufgrund der durch die Covid-19-Pandemie bedingten Reisebeschränkungen war die Reisetätigkeit im Jahr 2020 insgesamt deutlich geringer. 

Die in der Tabelle dargestellten Treibhausgasemissionen aus geschäftlichen Flug- und Bahnreisen im Berichtsjahr und in den Vorjahreszeiträumen wurden vom externen Travel-Management-Anbieter auf Grundlage der vorliegenden Buchungsdaten errechnet. Sie beinhalten die gesamten Treibhausgasemissionen, d. h. neben Kohlendioxid auch Methan und Distickstoffmonoxid. Die gesamten Emissionen werden basierend auf den anerkannten GHG-Umrechnungsfaktoren des DEFRA (Department for Environment, Food and Rural Affairs, GB) in Tonnen CO2-Äquivalenten (t CO2-eq) umgerechnet. Es wird neben den effektiv geflogenen Kilometern auch die Buchungsklasse berücksichtigt.

2020 sanken die CO2-Emissionen aus geschäftlichen Flug- und Bahnreisen um 62.0% auf 950.3 Tonnen CO2-Äquivalente (2019: 2‘501 Tonnen CO2-Äquivalente). Die CO2-Emissionsintensität der Geschäftsreisen (ausgedrückt in Tonnen CO2-Äquivalente/CHF Mio. Umsatz) ging auf 1.3 (2019: 3.9) zurück. Die Schweiz, die USA und China trugen zusammen mit etwas mehr als 94% zu diesen reisebezogenen Emissionen bei. 

In Bezug auf die CO2-Bilanz des Standorts Männedorf kompensierte Tecan erneut sämtliche Emissionen von Flügen mit Ursprung Schweiz.

Tecan fördert auch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien wie etwa moderner Videokonferenzsysteme, um die Notwendigkeit von Flugreisen zu reduzieren. Hierzu wurde im Berichtsjahr die technische Infrastruktur in dedizierten Konferenzräumen nochmals verbessert, um die Akzeptanz weiter zu erhöhen. Das Unternehmen unterstützt nach Möglichkeit auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wobei die Verfügbarkeit zwischen den einzelnen Ländern variiert. Am Tecan-Standort in der Schweiz, dem grössten Standort für Entwicklungs-, Produktions- und Administrativfunktionen, bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitenden ein preislich deutlich vergünstigtes Jahresabonnement an, das in allen Zonen des Zürcher Verkehrsverbunds gültig ist. Mit diesem Beitrag will Tecan die eigene Belegschaft und gleichzeitig eine umweltfreundliche Mobilität unterstützen.

Darüber hinaus erleichtert Tecan den Mitarbeitenden am Standort Männedorf die Anfahrt mit Elektrofahrzeugen. So hat das Unternehmen das Angebot an separaten Parkplätzen mit Ladestationen, die wie bisher kostenlos genutzt werden können, deutlich ausgebaut. Die neuen Ladestationen wurden im Dezember 2019 in Betrieb genommen. Insgesamt sind nun über 10% aller Parkplätze mit Ladestationen bestückt. Bei steigendem Bedarf ist eine Erweiterung technisch bereits vorbereitet. Der weit überwiegende Anteil der Mitarbeitenden nutzt jedoch öffentliche Verkehrsmittel für den Arbeitsweg.

1. Department for Environment, Food and Rural Affairs, GB
2. Im Rahmen einer umfassenderen Emissionskompensation des Corporate Carbon Footprint des Tecan-Standorts in Männedorf (CH)

Neben den Geschäftsreisen stellt der Bereich Fracht eine weitere Quelle für Scope-3-Emissionen dar. Dieser umfasst sowohl den Transport von unfertigen Materialien und Bauteilen von Zulieferunternehmen zu Tecan als auch die Fracht der fertigen Produkte zu den Kunden. Im Berichtsjahr hat Tecan den Product Carbon Footprint für ihre Laborautomationsplattform Fluent einschliesslich der von Eingangs- und Ausgangslogistik erzeugten Emissionen kompensiert. 

Tecan legt grossen Wert darauf, möglichst umweltschonende Materialien zu verwenden und Prozesse ökologisch effizient zu gestalten. Die Erklärung zur Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen für Produkte (Policy Statement for Product Environmental Compliance) beschreibt insbesondere die Verpflichtung des Unternehmens, die folgenden Gesetze und Vorschriften einzuhalten:

• Die Richtlinie 2011/65/EU des Europäischen Parlaments und des Rates zur «Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten» (RoHS2-Richtlinie)
• Die chinesischen Vorschriften zur Schadstoffbegrenzung in elektrischen und elektronischen Produkten (China RoHS)
• Die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 der Europäischen Union (EU) zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH-Verordnung)
• Die Richtlinie 2012/19/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Richtlinie)

Mitarbeitende werden regelmässig geschult und mit neuen Entwicklungen in diesem Bereich vertraut gemacht.

Neben Umweltaspekten, wie der Vermeidung von giftigen, biologisch schwer abbaubaren Substanzen in elektronischen und elektrischen Geräten, kommen im Zusammenhang mit seltenen Erden oder dem Abbau bestimmter Mineralien in Konfliktgebieten (Conflict Minerals) auch ethische Aspekte hinzu. Das oberste Ziel von Tecan ist es, Konfliktmineralien (Gold, Zinn, Tantal oder Wolfram) nur aus unbedenklichen Quellen zu beziehen und nicht aus umstrittenen Quellen, die mit den Gewinnen bewaffnete Gruppen und Menschenrechtsverletzungen unterstützen. Der US Dodd Frank Act (Section 1502) von 2010, der sich an US-amerikanische börsenkotierte Unternehmen richtet, ist die erste Gesetzgebung, die dieses Problem angeht. Auch wenn Tecan nicht direkt betroffen ist, engagiert sich das Unternehmen dafür, seine Kunden bei der Einhaltung dieser Gesetzgebung zu unterstützen, und respektiert die anwendbaren Elemente der OECD-Richtlinie für ein verantwortungsbewusstes, globales Lieferkettenmanagement für Bodenschätze (OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas). In diesen Bereichen arbeitet Tecan mit den Lieferanten zusammen und fordert als Teil der Lieferverträge eine Konformitätserklärung (Declaration of Conformity) ein, dass Menschenrechte gewahrt wurden.

Durch zuverlässiges, robustes und nachhaltiges Design der Produkte erzielt Tecan kontinuierlich Fortschritte in deren Umweltverträglichkeit. Ebenso umfasst das im Unternehmen etablierte PULS-Programm Ziele und Massnahmen zur Vermeidung von Material- und Energieverschwendung. 

Die von Tecan hergestellten Produkte werden in Labors der Life-Science-Forschung, in angewandten Märkten und der klinischen Diagnostik eingesetzt. Die grösste Produktgruppe bilden hierbei Laborinstrumente zur Automation der unterschiedlichen repetitiven Arbeitsschritte. Bei diesen Automationsplattformen handelt es sich um langlebige Kapitalgüter, die von den Kunden über viele Jahre hinweg eingesetzt werden. Die Tecan-Plattformen sind besonders flexibel konfigurierbar, was eine lange Lebensdauer ermöglicht, da sie im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden können. Dies sichert nicht nur die Investitionen der Kunden, sondern leistet auch einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen.

Meist arbeiten die Kunden von Tecan in den Labors mit biologischen Arbeitsstoffen, beispielsweise mit Blut oder möglicherweise Krankheitserregern, sowie mit chemischen Substanzen. Ein Kreislaufsystem der Stoffflüsse durch Recycling von Materialien, wie es viele Branchen etabliert haben, ist damit nur sehr eingeschränkt bis gar nicht möglich. Abhängig von der lokalen Gesetzgebung und der biologischen Schutzstufe der Labors, d. h. der Gefährlichkeitseinstufung biologischer Arbeitsstoffe, sind unterschiedliche Prozesse der Entsorgung zu befolgen. Vor dem Verlassen eines Schutzbereichs müssen die Geräte möglicherweise vollständig dekontaminiert werden. Häufig beauftragen die Kunden von Tecan hierfür und für die anschliessende fachgerechte Entsorgung ein externes Spezialunternehmen.

Bei zahlreichen Arbeitsschritten im Zug der Automation werden zunehmend auch spezielle Verbrauchsmaterialien eingesetzt. Gerade bei Anwendungen im Bereich der Genomik wird von vielen Kunden beispielsweise die Verwendung von Einwegpipettenspitzen für den Flüssigkeitstransfer bevorzugt. Hierdurch soll eine Kreuzkontamination mit anderen Proben ausgeschlossen werden. Auch Tecan bietet ein breites Portfolio an verschiedenen Verbrauchsmaterialien, wie z. B. Einwegpipettenspitzen, für unterschiedliche Volumina und Anwendungsgebiete an. Tecan ist jedoch einer der wenigen Anbieter, der es den Kunden überlässt, je nach Anwendung auch Stahlnadeln für die Pipettierschritte einzusetzen. Hierzu verfügt Tecan über zwei komplett unterschiedliche Technologien, die für den Flüssigkeitstransfer verwendet werden. Bei Anwendungen, bei denen das Risiko einer Kreuzkontamination nur sehr gering oder gar nicht vorhanden ist, ist der Einsatz von Stahlnadeln auch aus Nachhaltigkeitsgründen sinnvoll. Zu den in Frage kommenden Anwendungsgebieten gehören auch die sowohl in der Forschung wie der Diagnostik weit verbreitete ELISA-Technologie bzw. Immunoassays. Ein bedeutender OEM-Kunde im Partnering Business, Marktführer in der Immunhämatologie, setzt bei der Bestimmung der Blutgruppe und anderer wichtiger Blutparameter ebenfalls auf die Verwendung von Stahlnadeln.

Nach der Verwendung von Einwegpipettenspitzen aus Kunststoff unterliegen die Labors den gleichen grundlegenden Richtlinien wie bei der Entsorgung von Laborgeräten. Sie müssen, je nach Anwendung, dekontaminiert und fachgerecht entsorgt werden. Damit ist auch hier ein Recycling des Kunststoffs nur sehr eingeschränkt bis gar nicht möglich.

Tecan setzt den Schwerpunkt daher auf den Produktionsprozess und die Reduktion der Materialmengen, speziell der Umverpackungen. 2019 wurde für bestimmte Pipettenspitzen eine neue Verpackung eingeführt, die 45% weniger Kunststoff im Vergleich zur bisherigen enthält. Neben der Reduktion der Kunststoffmenge benötigen die neuen Boxen auch deutlich weniger Platz, was den Transport ökonomischer und umweltschonender macht. 

Generell achtet Tecan beim Design der Produkte auch auf Nachhaltigkeitsaspekte. So lassen sich beispielsweise durch ein leichteres und kompakteres Design der Laborinstrumente schon beim Transport der Produkte die CO2-Emissionen vermindern. Durch den Einsatz von LED-Lampen kann im Vergleich zu Vorgängertechnologien ebenfalls deutlich Energie eingespart werden. Auch beim Betrieb der Instrumente wird auf den Stromverbrauch geachtet. So schaltet die Fluent-Automationsplattform nach fünf Minuten im Ruhezustand in den Standby-Betrieb.

Mitarbeitende im Kundenservice setzen Tools ein, die komplett papierlose Prozesse ermöglichen. Auch die Betriebsanleitungen der Geräte werden als Datei elektronisch zur Verfügung gestellt anstatt in Papierform mit mehreren hundert Seiten. Der kontinuierliche Ausbau von Angeboten im Bereich Kundenservice aus der Ferne («remote services») wie auch Visualisierungen der Instrumente im Kundenlabor durch Augmented Reality ersetzen vermehrt einen Teil der Kundenbesuche bzw. den Transport von Instrumenten und helfen damit, Emissionen einzusparen.

Tecan ist sich der grossen Verantwortung für die Mitarbeitenden bewusst. Sie sind das Fundament der erfolgreichen Unternehmensentwicklung, und sie leisten täglich einen Beitrag zu den Fortschritten in der Life-Science-Forschung und Diagnostik. Dieser Beitrag, das Wohlergehen und die Gesundheit der Menschen positiv zu beeinflussen, ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur von Tecan. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen und will den Wachstumskurs auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Dies bedeutet, dass die Anzahl der Beschäftigten auch in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen wird. Der demographisch bedingte Wandel der Gesellschaft, mit einer Verknappung von Talenten und Spezialisten, macht eine aktive Personalpolitik zu einem Schwerpunkt des unternehmerischen Handelns. 

Die Basis der Zusammenarbeit bei Tecan ist eine offene, vielfältige und integrative Kultur, die auf einem respektvollen Umgang miteinander aufbaut, mit gleichen Rechten und Chancen für alle Mitarbeitenden. Um dies zu gewährleisten, wurden auch strikte Personalgrundsätze etabliert, die weltweit für alle Gesellschaften gelten. Länderspezifische Anstellungsreglemente gewährleisten, dass gesetzliche Vorlagen, wie beispielsweise die Chancengleichheit der Geschlechter oder das Nicht-Tolerieren von Diskriminierung, eingehalten werden. Sowohl für Führungskräfte wie auch für Mitarbeitende von Tecan gelten strenge Ethikrichtlinien. Diese sind im Verhaltenskodex verankert und Bestandteil der Schulungsanforderungen aller Mitarbeitenden. Im Rahmen der fundamentalen Arbeitsrechte verpflichtet sich Tecan auch zur Einhaltung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Als Basis hierfür dienen die definierten Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die weltweit geltenden Mindeststandards sollen die Rechte am Arbeitsplatz und damit menschenwürdige Arbeit weltweit sicherstellen. Die vier Grundprinzipien der ILO sind die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, die Beseitigung der Zwangsarbeit, die Abschaffung der Kinderarbeit sowie das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Mit der Unterzeichnung des UN Global Compact hat sich Tecan auch zu den Prinzipien betreffend Menschenrechte und Arbeitsstandards bekannt.

Mitarbeitende und externe Interessengruppen von Tecan können potenzielle Vorkommnisse von Fehlverhalten über eine neue dedizierte Whistleblowing-Plattform melden, die höchste Standards an Vertraulichkeit und Anonymität gewährleistet.

Tecan verfügt über eine sehr internationale Belegschaft mit Mitarbeitenden aus 50 Nationen und ist zunehmend in allen Weltregionen präsent. Die Gesamtmitarbeiterzahl erhöhte sich im Jahr 2020 um 6.1% auf 2‘050 Vollzeitarbeitskräfte (2019: 1‘932). 

1. Ohne Tecan Genomics (ehemals NuGEN Technologies)
2. Inklusive Akquisition aus dem Jahr 2019
3. Ohne Akquisition aus dem Jahr 2019

Der Erfolg von Tecan basiert auf Kernkompetenzen, die das Unternehmen über viele Jahre hinweg systematisch erworben und ausgebaut hat. Diese Expertise und die Kompetenz der Mitarbeitenden sollen im Unternehmen gehalten werden. Die durchschnittliche Anzahl der Dienstjahre lag unverändert bei 7.3 Jahren. Auch die Rate der freiwilligen Fluktuation blieb im Berichtsjahr mit unter 10% auf einem gesunden Niveau.

Die Art der Beschäftigungsverhältnisse leistet hierzu ebenfalls einen Beitrag. Mit rund 94% verfügt der mit Abstand grösste Anteil der Belegschaft über einen festen Arbeitsvertrag; temporäre und zeitlich befristete Beschäftigungsverhältnisse machen nur 5% der Belegschaft aus. Tecan bietet flexible Arbeitszeiten mit Optionen für Vollzeit- oder auch Teilzeitstellen in unterschiedlichem Umfang, um es den Mitarbeitenden zu erleichtern, die Anforderungen von Arbeit, Familie und anderen Lebensbereichen zu bewältigen. Flexible Arbeitszeiten sind ein wichtiges Element, um einen angemessenen Ausgleich hinsichtlich der vielfältigen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erreichen. Gleichzeitig dienen sie jedoch auch dazu, ein wettbewerbsfähiges Arbeitsumfeld zu schaffen, damit wir herausragende Geschäftsergebnisse erzielen können. 2020 führte Tecan ein neues Pilotprogramm mit flexiblen Arbeitszeiten ein, das die Optionen in diesem Bereich erweitert. 

Die Optionen der Pilotrichtlinie unterliegen lokalen Gesetzen und umfassen u. a. Folgendes:

• Flexible Arbeitszeitangebote, wann immer möglich, mit Flexibilität hinsichtlich Beginns und Endes eines Arbeitstages
• Teilzeitarbeit, Job-Sharing oder Altersteilzeit, um die Gesamtzahl der gearbeiteten Stunden zu reduzieren und/oder Aufteilung einer Vollzeitstelle unter mehreren Mitarbeitenden
• Mobiles Arbeiten, das die Option bietet, von unterschiedlichen zugelassenen Orten aus zu arbeiten
• Unterschiedliche Optionen für flexibles Arbeiten, um Mitarbeitende in Familienangelegenheiten zu unterstützen (Elternzeit und Familienpflegezeit).

1. Ohne Tecan Genomics (ehemals NuGEN Technologies)
2. Ohne Akquisition aus dem Jahr 2019

1. ohne USA

1. Ohne Tecan Genomics (ehemals NuGEN Technologies)
2. Ohne Akquisition aus dem Jahr 2019
3. Daten nur für den Standort Schweiz

Tecan bekennt sich klar zu Diversität und Chancengleichheit. Bei Einstellung und Karriere im Unternehmen spielen die jeweilige Herkunft, das Geschlecht, die Religion oder persönliche Weltanschauung, das Alter oder die sexuelle Orientierung keine Rolle. Das Unternehmen unterstützt auch Personen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen aktiv dabei, möglichst am Arbeitsplatz integriert zu bleiben.

In der Mitarbeiterumfrage, die 2020 vom internationalen Forschungs- und Beratungsinstitut Great Place to Work® durchgeführt wurde, lobten die Mitarbeitenden besonders die Bereiche Diversität und Inklusion. Über 90% der Mitarbeitenden gaben an, dass sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder physische Beeinträchtigungen nicht zu unterschiedlicher Behandlung führten. Ein hoher Anteil von 87% gab an, dass Mitarbeitende ungeachtet ihres Geschlechts gleichbehandelt werden.

Kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz ist wichtig, denn die Kolleginnen und Kollegen können wichtige Erkenntnisse gewinnen, wenn sie sich auf unterschiedliche Kulturen und Erfahrungen einlassen. Dieser Erfahrungsaustausch ermöglicht es Tecan als Organisation, ein Umfeld des Vertrauens, des Engagements und der Zusammenarbeit zu fördern. Tecan begrüsste und unterstützte daher die Gründung der ersten dedizierten ERGs (Employee Resource Group, Mitarbeiterressourcengruppe) durch Mitarbeitende in den USA. Tecan US gründete zwei ERGs und richtete sie an der Vision des Unternehmens aus, das Engagement für Inklusion und Diversität zu fördern. Dazu sollte ein Umfeld geschaffen und gewährleistet werden, in dem sich alle Mitarbeitenden anerkannt, eingebunden und befähigt fühlen, um bei ihrer Arbeit Bestleistungen zu erbringen. Bei den ERGs handelt es sich um Te-CAAP (Tecan Committee of African American Professionals) und WEW (Women Empowering Women).

ERGs werden von internationalen Unternehmen in der Regel als Best Practice angesehen und sind ein ausgezeichnetes Unterstützungssystem zur Förderung von Bewusstsein, Respekt und Inklusion am Arbeitsplatz. 

Der Anteil der Frauen an der Belegschaft erhöhte sich erneut und erreichte 36.1% (2019: 35.7%). Auch der Anteil der weiblichen Führungskräfte stieg im Berichtsjahr auf 27.4% (2019: 25.5%). Im Verwaltungsrat sind nach wie vor zwei von sieben Positionen mit Frauen besetzt.

Um den Aufstieg weiblicher Führungskräfte weiter zu unterstützen, wurde Tecan 2020 Mitglied von WeAdvance. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von über 100 Unternehmen in der Schweiz, deren Mission es ist, den Anteil von Frauen in Führungspositionen aktiv zu erhöhen. 

Zudem führte Tecan 2020 ein Mentoringprogramm für Diversität ein. Ziel dieses globalen Programms ist es, Diversität zu unterstützen und zu stärken. Die ausgewählten Mitarbeitenden haben die Gelegenheit, von hochrangigen Tecan-Führungskräften als Mentoren betreut zu werden. Diese Mentoren wurden geschult, um die berufliche Weiterentwicklung zu erleichtern, zu unterstützen, zu fordern und diesbezüglichen Rat zu erteilen.

Tecan verpflichtet sich zu «gleichem Entgelt für gleiche Arbeit». Für Neueinstellungen wird weltweit das Stellenbewertungsverfahren von Willis Towers Watson angewendet. Ziel hierbei ist, sämtliche Voreingenommenheit bezüglich Geschlechts, Alters, Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung auszuschliessen.

1. Ohne Tecan Genomics (ehemals NuGEN Technologies)
2. Ohne Akquisition aus dem Jahr 2019

1. ohne USA

Tecan ist ein attraktiver Arbeitgeber. Das Unternehmen bietet Produkte und Lösungen, die einen Beitrag zum Wohlergehen der Menschen leisten. Die Endmärkte profitieren von strukturellen Wachstumstreibern, das Unternehmen ist global aufgestellt, verfügt über eine gute Grösse und bietet damit sehr gute Karrierechancen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Mitarbeitenden stark gestiegen, im Berichtsjahr um weitere 6.1%. 

Auch in den nächsten Jahren wird mit einem fortgeführten starken Wachstum gerechnet, weswegen die Themen Mitarbeitergewinnung und -entwicklung sowie Employer Branding noch mehr an Bedeutung gewinnen werden.

Tecan verpflichtet sich zu einem fairen, transparenten und strukturierten Einstellungsprozess.

Die Stellen werden sowohl auf externen Karriereseiten sowie auf der internen Karriereseite auf der Website des Unternehmens veröffentlicht und ausgeschrieben. Tecan nimmt zudem an Jobmessen teil und arbeitet mit ausgewählten Agenturen zusammen, die mit den hohen Standards vertraut sind, die Tecan hinsichtlich Arbeitsethik und Kultur des Unternehmens verlangt.

Im Abschnitt «People» der Website von Tecan finden sich unter «Employee Insights» verschiedene kurze Storys von Mitarbeitenden. Sie vermitteln einen einzigartigen Einblick in die Kultur, unterschiedliche Bereiche und bestimmte Stellen, die Tecan anbietet.

1. ohne USA

Tecan konzentriert sich in der Produktion auf die Endmontage von Laborinstrumenten und Sub-Komponenten für Geräte. Durch diese Art der Produktion ist die Unfallgefahr an sich sehr gering. Dies gilt auch für die Herstellungsprozesse im Bereich der Reagenzien und Verbrauchsmaterialien. Zusätzliche vorbeugende Massnahmen zur Arbeitssicherheit reduzieren die Unfallgefahr weiter. In der 2020 von Great Place to Work® durchgeführten Mitarbeiterumfrage gaben 91% der Beschäftigten an, dass Tecan ein physisch sicherer Arbeitsplatz ist.

Schwere Unfälle sind daher eine seltene Ausnahme. Todesfälle sind arbeitsbedingt bisher nicht aufgetreten. Der Grossteil der Mitarbeitenden arbeitet nicht in der Produktion, sondern im Verkauf, Kundendienst und in verschiedenen Funktionen an Büroarbeitsplätzen. 

Die Abwesenheitsrate lag im Berichtsjahr unter 2%. Sie erfasst die Ausfälle durch alle Unfälle, d. h. auch der nicht arbeitsbedingten, sowie alle krankheitsbedingten Fehltage. 

Tecan engagiert sich auch in der Gesundheitsvorsorge für die Mitarbeitenden. Das Angebot umfasst beispielsweise medizinische Weiterbildungen und Impfaktionen. Bei körperlichen Beschwerden werden Büroarbeitsplätze mit geeignetem Mobiliar ausgestattet, beispielsweise höhenverstellbaren Arbeitstischen. An den verschiedenen Standorten gibt es zudem ein grosses Angebot an Sportmöglichkeiten. Auch das Personalrestaurant in der Firmenzentrale von Tecan leistet einen wichtigen Beitrag, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern. 

2020 konzentrierten sich die Massnahmen darauf, die Sicherheit der Tecan-Mitarbeitenden zu gewährleisten. Angesichts der sich weltweit ausbreitenden Covid-19-Pandemie führte Tecan rasch eine globale «Home-Office»-Politik ein und schränkte Reisen drastisch ein. Zudem aktivierte das Unternehmen seinen Pandemieplan und führte an allen Standorten verschiedene Massnahmen und Sicherheitsprotokolle ein, um die Mitarbeitenden zu schützen und den Betrieb aufrechtzuerhalten.

* Daten nur für den Standort Schweiz

Das Management von Tecan erachtet es als zentral, dass alle Mitarbeitenden mit der Vision und den gemeinsamen Werten vertraut sind und dass diese gelebt werden. Als gemeinsame Basis für die Zusammenarbeit hat dies einen hohen Stellenwert in der Unternehmenskultur von Tecan.

Tecan hat umfassende Leitlinien, gemeinsame Werte und Verhaltensgrundsätze für die Mitarbeitenden erarbeitet, wobei auch der visuelle Auftritt des Unternehmens damit verknüpft wurde. Aus dieser Verknüpfung resultiert die Marke Tecan – ein Schlüsselfaktor für den unternehmerischen Erfolg. Im so genannten Brand House sind die Bausteine der Marke Tecan anschaulich visualisiert: Auf dem Fundament der drei Kernwerte «Trust», «Highest Standards» und «Ambition» bauen die Alleinstellungsmerkmale für die Positionierung am Markt auf, ebenso das Versprechen gegenüber den Kunden und die Elemente des visuellen Auftritts. Verlässlichkeit, höchste Leistungsstandards für die Produkte sowie ehrgeizige Ziele für Innovationen und Prozessverbesserungen bilden die innere Stärke von Tecan. Bei den Alleinstellungsmerkmalen gibt Tecan dem Merkmal «Leading» besondere Aufmerksamkeit. Das Unternehmen hat in seiner Geschichte viele Pionierprojekte lanciert und der Laborautomationsbranche entscheidende Impulse gegeben. 

Das Brand House hat sich im Arbeitsalltag von Tecan fest etabliert. So sind die verschiedenen Elemente zum Beispiel auch in den Jahresendprozess sowie in die Gespräche mit den Mitarbeitenden im Rahmen des Leistungsbeurteilungsprozesses integriert.

Vor zwei Jahren begann Tecan eine umfassende kulturelle Reise, um die führende und wegbereitende Rolle des Unternehmens in der Branche zu stärken. Um die Kultur von Tecan gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu fördern und weiterzuentwickeln und um ein gemeinsames Verständnis der Unternehmenskultur zu schaffen, nehmen Workshops eine Schlüsselrolle ein: Sie werden regelmässig mit unterschiedlichen Abteilungen und an allen Standorten weltweit durchgeführt. Neben der allgemeinen Ausrichtung an den wichtigen Säulen der Unternehmenskultur werden in separaten Breakout Sessions konkrete und spezielle Massnahmen festgelegt.

Grossen Wert legt Tecan auf eine gute Zusammenarbeit mit Bevölkerung und Behörden an den Standorten, an denen das Unternehmen tätig ist. Standortspezifisch unterstützt Tecan verschiedene gemeinnützige Projekte. 

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40. Firmenjubiläum rief das Unternehmen die Kampagne «Tecan Gives Back» (Tecan gibt zurück) ins Leben.

Anhand von Vorschlägen der Mitarbeitenden wählte Tecan vier Hilfsorganisationen aus, deren Arbeit im Einklang mit der Mission des Unternehmens steht, die Erforschung von Krankheitsmechanismen und die Entwicklung neuartiger Therapien zu beschleunigen. Tecan leistete einen finanziellen Beitrag, dessen Höhe allerdings auch an das persönliche Engagement der Mitarbeitenden geknüpft war. Während des gesamten Monats September konnten die Mitarbeitenden in Viererteams laufen, gehen, joggen oder wandern. Für jede Strecke von 40 Kilometern, die im Team zurückgelegt wurde, erhielt eine der gewählten Hilfsorganisationen eine Münze als Spende.

Tecan hat die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mittels internetbasierter, anonymer Umfragen regelmässig erfasst und analysiert. Die Ergebnisse halfen dem Management, besser zu verstehen, was genau die Mitarbeiterzufriedenheit ausmacht und auf welche Weise die Mitarbeitenden motiviert werden können. Die Umfrageergebnisse dienten auch als Grundlage für weitere Aktivitäten zur Entwicklung der Unternehmenskultur. 

Um weitere Verbesserungen noch zielgerichteter zu gestalten, führte Tecan 2020 zum ersten Mal die TrustIndex™-Mitarbeiterumfrage des internationalen Forschungs- und Beratungsinstituts Great Place to Work® durch. Der Trust Index™ ist eine Mitarbeiterumfrage, welche die Grundlage für die Analyse und Weiterentwicklung der Arbeitsplatzkultur darstellt. Da sie anonym durchgeführt wird, ist das Feedback der Mitarbeitenden ehrlich, und die Antwortraten sind sehr hoch. Bei der Methodik von Great Place to Work® steht das Vertrauen im Mittelpunkt – es ist der Schlüssel, um das Potenzial aller Mitarbeitenden zu maximieren. Vertrauen – vor allem die Vertrauensbeziehung zwischen Mitarbeitenden und Führung – ist nach wie vor der wichtigste Aktivposten in der Arbeitswelt von heute. Die Umfrage bewertet sechs Faktoren: gegenseitiges Vertrauen als Grundlage der Arbeitsplatzkultur, die innerhalb des Unternehmens gelebten Werte, Führungseffektivität, der Umfang, in dem alle Mitarbeitenden ihr Potenzial maximieren können, sowie die sich daraus ergebende Innovationskraft und Wertschöpfung. Nach einem zusätzlichen Culture Audit™ kann sich ein Unternehmen als Great Place to Work® zertifizieren lassen, wenn es die Mindestkriterien zu 65% erreicht. Im Januar 2021 wurde Tecan offiziell als Great Place to Work® zertifiziert – mit einem erreichten Trust-Index©-Ergebnis von 70% (durchschnittliche Akzeptanzrate der Aussagen im Fragebogen). Die Zertifizierung ist ein Jahr gültig.

Insgesamt erklärten 75% aller Befragten: Tecan ist ein ausgezeichneter Arbeitgeber – das ist ein sehr gutes Ergebnis für die erste Umfrage dieser Art und liegt über der Benchmark anderer Schweizer Unternehmen. 

Besonders gut schnitt Tecan in den Bereichen Sicherheit am Arbeitsplatz und faire Behandlung ungeachtet von Hautfarbe, Alter, Geschlecht, Behinderung, sexueller Orientierung ab. Zudem ist ein sehr hoher Anteil der Mitarbeitenden stolz, anderen zu erzählen, dass sie bei Tecan arbeiten. Neu eingestellte Mitarbeitende fühlen sich herzlich aufgenommen, wenn sie mit ihrem neuen Job starten.

Einer der Unternehmenswerte von Tecan ist «Ambition», weshalb das Ziel gesetzt wurde, bei künftigen Umfragen bezüglich der auf Vertrauen beruhenden Arbeitsplatzkultur noch besser abzuschneiden. Anhand der Ergebnisse strebt Tecan an, sich kontinuierlich zu verbessern. Daher wird sich die Geschäftsleitung u. a. darauf konzentrieren, die interne Kommunikation zu intensivieren. Dazu gehört die allgemeine Vermittlung der Umfrageergebnisse und der sich daraus ergebenden Massnahmen. Zudem sollen die Mitarbeitenden stärker in die Entscheidungsfindungsprozesse und die anschliessende Umsetzung eingebunden werden. 

Bei der Strategie von Tecan stehen die Menschen im Mittelpunkt. Eine der strategischen Initiativen dient dem Aufbau, der Unterstützung und der Stärkung der Mitarbeitenden, damit sie ihr Potenzial maximieren. 

Mit dem Programm Learning@Tecan bietet Tecan ein breites Spektrum an Schulungsangeboten an, die auf den Unternehmenswerten «Trust», «Highest Standards» und «Ambition» aufbauen. Die Schulungen werden sowohl intern als auch extern angeboten und in unterschiedlicher Form durchgeführt, etwa als Präsenzunterricht, virtuell, Selbststudium, Mikrolernen und vieles mehr.

Die Mitarbeitenden können aus einer Vielzahl von Kursen zu Themen wie Führung, Kultur und Diversität, technische Fähigkeiten, Verkaufen und Verhandeln sowie IT-Tools auswählen. Die Zahl der Angebote hat von Jahr zu Jahr zugenommen – 2020 wurden insgesamt etwa 45 unterschiedliche Arten von Schulungen durchgeführt.

Das Learning@Tecan-Programm wird stetig weiterentwickelt, um die sich ändernden Bedürfnisse der Mitarbeitenden und des Unternehmens zu erfüllen. Zudem wird es an die lokalen Anforderungen der unterschiedlichen Standorte und Tochtergesellschaften in aller Welt angepasst. 

Daneben konzentriert sich Tecan darauf, die eigenen Spitzentalente und künftigen Führungskräfte mit Hilfe des globalen Talent-Management-Programms Next Gen Tecan weiterzuentwickeln, das 2020 ins Leben gerufen wurde. Ziel dieses über 18 Monate laufenden Talentprogramms ist es, ausgewählten Mitarbeitenden umfassende Erfahrungen innerhalb von Tecan zu vermitteln. Neben Workshops, die auf unterschiedliche Aspekte der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung ausgerichtet sind, beinhaltet es das persönliche Mentoring durch ein Mitglied der Konzernleitung. 

In der zweiten Phase haben die Mitarbeitenden Gelegenheit, Tecan besser kennenzulernen, etwa durch tiefe Einblicke in unterschiedliche Abteilungen, Standorte und Regionen. In der dritten Phase liegt der Schwerpunkt auf konkreten Projekten, für die jeweils Mitglieder der Konzernleitung als Sponsor fungieren.

Um persönliches Wachstum und Karriereentwicklung zu fördern, führt Tecan ein Mentoringprogramm durch, das allen Mitarbeitenden offensteht. Neben dem allgemeinen Programm werden Sonderprogramme wie Mentoring im Bereich Diversität angeboten. Da hierbei jeweils zwei Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammengebracht werden, können die Mentees bzw. betreuten Mitarbeitenden von den Erfahrungen der Mentoren lernen. Das Mentoringprogramm kann Mitarbeitenden ausserdem dabei helfen, ihre Karriereziele zu erreichen, praktische Ratschläge, Anregung oder Unterstützung zu erhalten und ihre eigenen Fähigkeiten und persönlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Zudem unterstützt es die Vernetzung innerhalb des Unternehmens und hat positiven Einfluss auf die Kultur. Es verbessert den Führungsstil und die sozialen Kompetenzen.

Tecan ist in stark regulierten Märkten wie dem Diagnostiksektor tätig. Eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung ist daher ein geschäftsentscheidendes Erfordernis. Aufgrund der strengen branchenspezifischen Anforderungen muss Tecan die Vorgaben und Richtlinien verschiedener Aufsichtsbehörden einhalten und nachweisen, dass Mitarbeitende über die erforderlichen Kenntnisse verfügen. Im Berichtsjahr hat Tecan wiederum erhebliche Investitionen in Aus- und Weiterbildung getätigt. Anhand eines SAP-basierten Systems stellt Tecan sicher, dass Trainingsprozesse unternehmensweit adäquat durchgeführt werden. Für jede Mitarbeiterin, jeden Mitarbeiter wird ein individuelles Trainingsprofil erstellt. Dieses ermöglicht es den Mitarbeitenden und Vorgesetzten, den Trainingsstatus zu kontrollieren und zu aktualisieren. Ausserdem sind die Ausbildungsstände jederzeit für Audits elektronisch verfügbar. Tecan arbeitet kontinuierlich daran, dieses Lernsystem weiterzuentwickeln und zu verbessern. Es soll einen effizienten Leistungsnachweis liefern und den Mitarbeitenden optimale Trainingsmöglichkeiten bieten.

In Ländern, die über ein duales Bildungssystem verfügen, bildet Tecan Lehrlinge aus verschiedenen Berufsgruppen aus.

1. Daten nur für den Standort Schweiz