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Bericht des Chief Financial Officer

Tania Micki

TANIA MICKI

Chief Financial Officer (seit Februar 2020)

 

Der für das Jahr 2020 ausgewiesene Gewinn stieg auf CHF 103.7 Mio.

 

 

AUFTRAGSEINGANG UND UMSATZ

Im Berichtsjahr verzeichnete Tecan deutlich steigende Auftragszahlen bei Produktlinien, die den weltweiten Kampf gegen die Covid-19-Pandemie unterstützen. Der Auftragseingang erhöhte sich um 33.9% auf CHF 855.2 Mio. (2019: CHF 638.6 Mio.) bzw. um 38.5% in Lokalwährungen. Nachdem er in der ersten Jahreshälfte bereits um 24.3% in Lokalwährungen zugelegt hatte, folgte im zweiten Halbjahr ein noch stärkerer Anstieg um 51.8% in Lokalwährungen. Der Auftragsbestand wuchs im Gesamtjahr sogar noch deutlich schneller als der Auftragseingang und erreichte per 31. Dezember 2020 ein Rekordhoch.

 

Im Geschäftsjahr 2020 steigerte Tecan den Umsatz um 14.8% auf CHF 730.9 Mio. (2019: CHF 636.8 Mio.), was einem Anstieg von 18.7% in Lokalwährungen entspricht. In der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich der Wachstumstrend hier ebenfalls. Die Umsätze erhöhten sich um 23.5% in Schweizer Franken und um 27.8% in Lokalwährungen. Aufgrund des Testbedarfs bei Covid-19 stieg die Nachfrage nach Pipettenspitzen erheblich. Infolgedessen wuchsen auch die gesamten wiederkehrenden Umsätze mit Serviceleistungen, Verbrauchsmaterialien und Reagenzien im Gesamtjahr 2020 um 26.2% in Lokalwährungen und um 21.3% in Schweizer Franken. Ihr Anteil am Gesamtumsatz betrug 43.6% (2019: 41.3%).

 

REGIONALE ENTWICKLUNG

In Europa stieg der Umsatz von Tecan im Gesamtjahr um 9.6% in Lokalwährungen und um 7.6% in Schweizer Franken. Die Umsatzsteigerung wurde durch das Geschäftssegment Life Sciences Business angetrieben, dies aufgrund von Instrumenteninstallationen zur Unterstützung PCR-basierter Tests im Rahmen der europäischen Bemühungen, um die Covid-19-Pandemie zu bekämpfen. Der Umsatz im Geschäftssegment Partnering Business ging in Europa dagegen zurück. Mehrere Kunden verzeichneten einen Nachfragerückgang, da die Anzahl der Arztbesuche rückläufig war und dadurch weniger diagnostische Routinetests durchgeführt wurden; zudem war der Zugang zu Labors eingeschränkt. In der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich das Umsatzwachstum in Lokalwährungen um 12.9%.

 

In Nordamerika stieg der Umsatz 2020 um 24.9% in Lokalwährungen und um 19.5% in Schweizer Franken, wobei beide Geschäftssegmente zweistellige Zuwächse in Lokalwährungen erzielten. Wegen der deutlich höheren Nachfrage nach Covid-19-relevanten Produkten erhöhte sich der Umsatz im zweiten Halbjahr sogar um 43.3% in Lokalwährungen.

 

In Asien erzielte Tecan ein markantes Umsatzplus von 22.7% in Lokalwährungen und von 17.5% in Schweizer Franken. Diese Dynamik wurde von zweistelligen Wachstumsraten in beiden Geschäftssegmenten angetrieben. In China fiel das Wachstum noch höher aus als in Asien insgesamt. Damit stieg das Gesamtvolumen des China-Geschäfts auf mehr als CHF 80 Mio. In der zweiten Jahreshälfte erhöhte sich der Umsatz in Asien um 20.8% in Lokalwährungen und um 16.8% in Schweizer Franken.

 

Für eine Beschreibung des Geschäftsgangs der einzelnen Segmente wird auf die Kapitel «Life Sciences Business» und «Partnering Business» dieses Geschäftsberichts verwiesen.

BRUTTOGEWINN

Der Bruttogewinn erhöhte sich auf CHF 354.9 Mio. (2019: CHF 297.3 Mio.) und lag damit um CHF 57.6 Mio. bzw. 19.4% über dem Wert des Vorjahres. Die ausgewiesene Bruttogewinnmarge lag bei 48.6% und damit um 20 Basispunkte unter dem Vorjahreswert (2019: 46.7%).

 

Unterschiedliche Faktoren beeinflussten dabei die Bruttomarge.
Die Hauptfaktoren waren:

  • (+) Veränderung im Produktemix
  • (+) Preisänderungen
  • (-) Kostenunterdeckung der Serviceorganisation wegen geschlossener Einrichtungen und des eingeschränkten Zugangs zu Laboren
  • (-) Höhere Fracht- und Logistikkosten, vor allem aufgrund geringerer verfügbarer Kapazitäten
  • (-) Wechselkurseffekt

BETRIEBSAUFWAND ABZÜGLICH DER HERSTELLKOSTEN DER VERKAUFTEN PRODUKTE

Die betrieblichen Gesamtaufwendungen erhöhten sich weniger stark als die Umsätze und lagen im Berichtsjahr bei CHF 234.0 Mio. oder 32.0% des Umsatzes (2019: CHF 209.4 Mio.; 32.9% des Umsatzes).

 

Die Aufwendungen für Verkauf und Marketing stiegen weniger stark als die Umsätze auf CHF 105.9 Mio. an, obwohl weiterhin in die Vertriebsorganisation investiert wurde (2019: CHF 92.9 Mio.).

 

Im Geschäftsjahr 2020 stiegen die absoluten Nettoaufwendungen für Forschung und Entwicklung auf CHF 62.0 Mio. (2019: 59.9 Mio.). Dies entsprach 8.5% des Umsatzes (2019: 9.4%). Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nahmen im Vergleich zur Vorjahresperiode ebenfalls zu. Diese Bruttoaufwendungen beinhalten auch die bezahlten Entwicklungsaktivitäten für OEM-Instrumentenkunden. Die Aktivierung von Entwicklungskosten aus Projekten, die vor der Markteinführung standen, erhöhte sich auf CHF 15.3 Mio. (2019: CHF 12.4 Mio.).

 

Insgesamt lagen die Bruttoaufwendungen für F&E damit bei CHF 78.5 Mio. bzw. bei 10.7% des Umsatzes (2019: CHF 77.8 Mio. bzw. 12.2% des Umsatzes).

 

Die Aufwendungen für Administration und Verwaltung stiegen auf CHF 66.0 Mio. (2019: CHF 56.6 Mio.). Dies war insbesondere durch höhere Kosten auf Konzernebene begründet, hauptsächlich im Zusammenhang mit leistungsbezogenen Personalkosten und Investitionen in Prozessverbesserungs- und Digitalisierungsprojekte. 

BETRIEBSERGEBNIS

Das ausgewiesene Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; EBITDA) stieg im Geschäftsjahr 2020 in Schweizer Franken um 29.6% auf CHF 159.1 Mio. (2019: CHF 122.8 Mio.). Für den Anstieg des ausgewiesenen EBITDA waren hauptsächlich Skaleneffekte infolge signifikant höherer Volumina verantwortlich. Neben allgemeinen Mengenvorteilen wirkte sich die besonders günstige Kostenbasis positiv auf das ausgewiesene EBITDA aus, weil sie noch nicht vollständig an die nachhaltige Unterstützung des Geschäfts angepasst war. Zusätzlich verbesserte sich die Ergebnisentwicklung durch einen einmaligen positiven Effekt aus der Anpassung des Schweizer Vorsorgeplans und die Aktivierung höherer Entwicklungskosten aus Projekten, die vor der Markteinführung standen. Andererseits wirkten sich die Wechselkursschwankungen der wichtigsten Währungen gegenüber dem Schweizer Franken negativ auf das ausgewiesene EBITDA aus, von der Höhe her vergleichbar mit den einmaligen positiven Effekten.

 

Demgemäss erhöhte sich die ausgewiesene EBITDA-Marge um 250 Basispunkte auf 21.8% des Umsatzes (2019: 19.3%). Bei Zugrundelegung konstanter Wechselkurse im Vergleich zum Jahr 2019 hätte die ausgewiesene EBITDA-Marge 22.5% des Umsatzes betragen.

 

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern, EBIT, stieg mit einem Plus von 36.9% stärker als die Umsätze auf CHF 121.4 Mio. an (2019: CHF 88.7 Mio.). Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 16.6% des Umsatzes (2019: 13.9%).

GEWINN UND GEWINN PRO AKTIE

Der für das Jahr 2020 ausgewiesene Gewinn stieg um 41.7% auf CHF 103.7 Mio. (2019: CHF 73.2 Mio.). Dank des besseren Finanzergebnisses erhöhte sich der Reingewinn stärker als das Betriebsergebnis (Gewinn vor Zinsen und Steuern; EBIT). Die Reingewinnmarge belief sich auf 14.2% des Umsatzes (2019: 11.5%). Der Gewinn pro Aktie stieg deutlich auf CHF 8.69 (2019: CHF 6.18).

BILANZ UND EIGENKAPITALQUOTE

Zum 31. Dezember 2020 lag das Eigenkapital um 11.3% höher bei CHF 733.7 Mio. (31. Dezember 2019: CHF 659.1 Mio.). Die Eigenkapitalquote von Tecan belief sich damit auf 66.2% (31. Dezember 2019: 70.1%).

GELDZUFLUSS

Der Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit hat sich auf CHF 208.3 Mio. mehr als verdoppelt (2019: CHF 98.8 Mio.). Ausschlaggebend dafür war der stärkere Fokus auf die Bereiche Zahlungseingänge und Zahlungsmitteldisposition. Der Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit entsprach 28.5% des Umsatzes (2019: 15.5%).

 

Die Nettoliquidität (flüssige Mittel plus kurzfristige Termingelder abzüglich Bankverbindlichkeiten und -kredite) erreichte CHF 467.7 Mio. (30. Juni 2020: CHF 354.0 Mio.; 31. Dezember 2019: CHF 312.4 Mio.).

TANIA MICKI

Chief Financial Officer (seit März 2020)

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