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Bericht des Chief Financial Officer

DR. RUDOLF EUGSTER

Chief Financial Officer

 

Besonders erfreulich fiel einmal mehr der hohe Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit aus – mit über 23% des Umsatzes.

 

 

AUFTRAGSEINGANG UND UMSATZ

Im Life Sciences Business erhöhte sich der Auftragseingang im zweiten Halbjahr 2016 deutlich. Im Partnering Business war der Auftragseingang im gleichen Zeitraum beeinflusst durch die Verschiebung eines Grossauftrags durch einen Firmenkunden vom Dezember 2016 in den Januar 2017. Trotz dieses Timing-Effekts wuchs der Auftragseingang im zweiten Semester insgesamt um 2.8% in Lokalwährungen bzw. 3.1% in Schweizer Franken im Vergleich zur hohen Basis der Vorjahresperiode. Über das ganze Jahr gesehen stieg der Auftragseingang um 6.9% in Lokalwährungen auf CHF 503.2 Mio. (2015: CHF 465.0 Mio.), was einem Wachstum von 8.2% entspricht. Das organische Wachstum des Auftragseingangs betrug 1.8% in Lokalwährungen bzw. 3.1% in Schweizer Franken. Die organische Entwicklung berücksichtigt ausschliesslich Beiträge von Übernahmen in jenen Monaten in der Berichtsperiode, die bereits in der konsolidierten Jahresrechnung der Vorjahresperiode enthalten waren. 

 

Im zweiten Halbjahr 2016 stieg der Umsatz um 12.2% in Lokalwährungen bzw. 12.7% in Schweizer Franken. Dies entspricht einem organischen Umsatzwachstum von 7.3% in Lokalwährungen bzw. 7.8% in Schweizer Franken. Im Gesamtjahr 2016 steigerte Tecan den Umsatz um 13.5% in Lokalwährungen bzw. 15.0% in Schweizer Franken auf CHF 506.2 Mio. (2015: CHF 440.3 Mio.). Damit übertraf der Umsatz erstmals in der Geschichte des Unternehmens die Marke von CHF 500 Mio. Auf organischer Basis erhöhte sich der Umsatz um 8.2% in Lokalwährungen bzw. 9.6% in Schweizer Franken.

 

REGIONALE ENTWICKLUNG

In Europa erhöhte Tecan den Gesamtjahresumsatz in Lokalwährungen um 12.8% und in Schweizer Franken um 13.3%. Diese positive Entwicklung wurde vor allem vom Partnering Business getrieben – sowohl vom erstmaligen Beitrag der Sias-Produkte wie auch vom starken organischen Wachstum durch bedeutende Plattformen.

 

In Nordamerika stieg der Umsatz um 7.6% in Lokalwährungen bzw. 9.6% in Schweizer Franken. Das Life Sciences Business und das Partnering Business verzeichneten in dieser Region ein solides Wachstum. 

 

In Asien erzielte Tecan erneut ein deutliches Umsatzplus von 27.0% in Lokalwährungen und 30.2% in Schweizer Franken. Dabei steigerten beide Segmente den organischen Umsatz mit einer zweistelligen Wachstumsrate, was durch einen ersten Beitrag von Sias-Produkten zusätzlich unterstützt wurde. Besonders erfreulich fiel das Wachstum in China aus: Der Umsatz nahm um über 50% zu und erreichte annähernd CHF 50 Mio.

 

WIEDERKEHRENDE UMSÄTZE MIT SERVICELEISTUNGEN, VERBRAUCHSMATERIALIEN UND REAGENZIEN

2016 wuchsen die wiederkehrenden Umsätze mit Serviceleistungen und Verbrauchsmaterialien um 12.5% in Lokalwährungen bzw. um 14.1% in Schweizer Franken. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze erreichte damit 37.6% des Gesamtumsatzes (2015: 37.8%). Auf Serviceleistungen (einschliesslich Ersatzteilen) entfielen dabei 20.7% des Gesamtumsatzes, auf Verbrauchsmaterialien (Kunststoff und Reagenzien) 16.8%.

 

Für eine Beschreibung des Geschäftsgangs der einzelnen Segmente wird auf die Kapitel «Life Sciences Business» und «Partnering Business» dieses Geschäftsberichts verwiesen. 

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn erhöhte sich auf CHF 239.4 Mio. (2015: CHF 215.5 Mio.) und lag damit um CHF 23.9 Mio. bzw. 11.1% über dem Wert des Vorjahres. Die ausgewiesene Bruttogewinnmarge lag bei 47.3% (2015: 48.9%) und damit um 160 Basispunkte unter dem Vorjahreswert. 

 

Unterschiedliche Faktoren beeinflussten dabei die Bruttomarge:

  • (-) Übernahmebedingte Effekte
  • (-) Veränderte Gewichtung der beiden Geschäftssegmente mit einem höheren Umsatzanteil aus dem Segment Partnering Business
  • (-) Veränderung im Produktemix innerhalb beider Segmente, mit einem höheren Umsatzanteil von neuen Produkten mit niedrigeren Margen in der Markteinführungsphase
  • (+) Materialkosteneinsparungen sowie Wechselkurseffekt
  • (+) Preiserhöhungen

BETRIEBSAUFWAND ABZÜGLICH DER HERSTELLKOSTEN DER VERKAUFTEN PRODUKTE

Die betrieblichen Gesamtaufwendungen erhöhten sich proportional zu den Umsätzen und lagen im Berichtsjahr bei CHF 172.5 Mio. oder 34.1% des Umsatzes, verglichen mit CHF 150.0 Mio. oder ebenfalls 34.1% des Umsatzes im Vorjahr. Der Betriebsaufwand im Berichtsjahr beinhaltet auch übernahmebedingte Kosten. Im Vorjahr profitierten alle Aufwendungen von einer einmaligen Anpassung bei den Personalvorsorgeverpflichtungen gemäss IAS 19. 

 

Die Aufwendungen für Verkauf und Marketing stiegen weniger stark als die Umsätze an, obwohl weiterhin in die Vertriebsorganisation investiert wurde, um die verschiedenen Produkteinführungen zu unterstützen. 

 

Im Geschäftsjahr 2016 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 9.3% des Umsatzes (2015: 9.1%) oder CHF 47.1 Mio. (2015: CHF 39.9 Mio.). Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten lagen bei brutto CHF 51.9 Mio. (2015: CHF 56.7 Mio.). Der Gesamtbetrag beinhaltet auch Entwicklungsleistungen für OEM-Instrumentenkunden im Partnering Business (CHF 9.8 Mio.) und aktivierte Entwicklungskosten (CHF 6.6 Mio.). Diese Kosten lagen indes klar unter den Abschreibungen in Höhe von CHF 11.6 Mio. 

 

Die Aufwendungen für Administration und Verwaltung stiegen etwas stärker als die Umsätze an. Grund hierfür waren übernahmebedingte Kosten sowie höhere Kosten auf Konzernebene. 

BETRIEBSERGEBNIS

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; EBITDA) stieg im Geschäftsjahr 2016 um 6.8% auf CHF 89.0 Mio. (2015: CHF 83.4 Mio.). Die EBITDA-Marge lag bei 17.6% des Umsatzes (2015: 18.9%), inklusive der übernahmebezogenen Kosten aus den beiden jüngsten Transaktionen und der Margenminderung im Zusammenhang mit der Übernahme der Sias AG. Die zugrunde liegende EBITDA-Marge ohne übernahmebedingte Effekte verbesserte sich um 140 Basispunkte auf 19.5% des Umsatzes. Damit wurde das Ziel, die Marge im Geschäftsjahr um „mindestens 50 Basispunkte“ zu steigern, deutlich übertroffen. 2015 hatte die zugrunde liegende EBITDA-Marge 18.1% betragen, ohne positive Einmaleffekte, die hauptsächlich aus Anpassungen in der Bilanzierung der Personalvorsorgeverpflichtungen resultierten. Die Margenverbesserung im Jahr 2016 war zum einen von positiven Volumen- und Preiseffekten getrieben, zum anderen von substanziellen Effizienzsteigerungen in der Beschaffung und Produktion sowie in Forschung und Entwicklung. 

Gewinn und Gewinn pro Aktie

Trotz eines höheren Betriebsergebnisses lag der Gewinn für das Geschäftsjahr 2016 bei CHF 54.5 Mio. und ging damit gegenüber dem Vorjahr zurück (2015: CHF 57.1 Mio.), dies aufgrund von nicht operativ bedingten Effekten. Neben den übernahmebezogenen Kosten sind dafür die fehlenden positiven Einmaleffekte des Jahres 2015, der Anstieg der Steuerrate im Jahr 2016 auf ein wieder mehr normalisiertes Niveau und das aufgrund von Währungssicherungsmassnahmen rückläufige Finanzergebnis verantwortlich. Als Folge lag die Gewinnmarge bei 10.8% des Umsatzes (2015: 13.0%) und der Gewinn pro Aktie bei CHF 4.74 (2015: CHF 5.05). 

BILANZ UND EIGENKAPITALQUOTE

Die Eigenkapitalquote von Tecan erreichte zum 31. Dezember 2016 66.3% (31. Dezember 2015: 68.7%). Das Aktienkapital der Gesellschaft lag zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2016 bei CHF 1'154'137 (31. Dezember 2015: CHF 1'146'758), eingeteilt in 11'541'371 Namenaktien zu CHF 0.10 Nennwert. 

Geldzufluss

Der Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit hat sich auf CHF 118.8 Mio. stark erhöht (2015: CHF 99.1 Mio.), einschliesslich einer weiteren Teilrückzahlung von Entwicklungskosten durch einen OEM-Partner. Der operative Geldzufluss entsprach damit 23.5% des Umsatzes. 

 

Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Anlagen abzüglich Bankverbindlichkeiten und -kredite) erhöhte sich auf CHF 242.3 Mio. (31. Dezember 2015: CHF 198.8 Mio.). Dieser Betrag beinhaltet die Akquisition von SPEware Corporation zu einem Basis-Kaufpreis von USD 50.0 Mio. (CHF 49.0 Mio.), wovon der zu zahlende Betrag vollständig in bar geleistet wurde. 

 

DR. RUDOLF EUGSTER

Chief Financial Officer

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