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Bericht des Chief Financial Officer

DR. RUDOLF EUGSTER

Chief Financial Officer

 

Besonders erfreulich ist der hohe Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit.

 

 

AUFTRAGSEINGANG UND UMSATZ

Im zweiten Halbjahr 2015 erhöhte sich der Auftragseingang von Tecan um 13.8 % in Lokalwährungen bzw. 10.9 % in Schweizer Franken. Auf organischer Basis legte der Auftragseingang im zweiten Halbjahr um 12.3 % in Lokalwährungen bzw. 9.6 % in Schweizer Franken zu. Von der organischen Entwicklung ausgenommen sind alle Beiträge von Übernahmen in jenen Monaten in der Berichtsperiode, die nicht bereits in der konsolidierten Jahresrechnung der Vorjahresperiode enthalten waren. Über das ganze Jahr gesehen stieg der Auftragseingang um 14.1 % in Lokalwährungen auf CHF 465.0 Mio. (2014: CHF 417.4 Mio.), was einem Wachstum von 11.4 % in Schweizer Franken entspricht. Auf organischer Basis legte der Auftragseingang um 10.9 % in Lokalwährungen bzw. um 8.3 % in Schweizer Franken zu. 

 

Der Umsatz stieg im zweiten Halbjahr um 8.7% in Lokalwährungen bzw. 5.6% in Schweizer Franken im Vergleich zum hohen Wert der Vorjahresperiode. Dies entspricht einem organischen Umsatzwachstum von 7.0% in Lokalwährungen bzw. 4.0% in Schweizer Franken. Im Gesamtjahr 2015 steigerte Tecan den Umsatz um 13.1% in Lokalwährungen und um 10.2% in Schweizer Franken auf CHF 440.3 Mio. (2014: CHF 399.5 Mio.) und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Auf organischer Basis erhöhte sich der Umsatz um 9.6% in Lokalwährungen bzw. 6.8% in Schweizer Franken.

 

REGIONALE ENTWICKLUNG

In Lokalwährungen erhöhte Tecan den Jahresumsatz in Europa gegenüber dem Vorjahr um 14.7%. In Schweizer Franken fiel der Anstieg mit 7.8% wegen der Abwertung des Euro tiefer aus. Im Life Sciences Business wurde das Wachstum durch die Einführung neuer Produkte sowie den Umsatzbeitrag von IBL International getrieben. Im Partnering Business begünstigten gute Verkäufe sowohl im Instrumenten- wie auch im Komponentengeschäft die Umsatzentwicklung.

 

In Nordamerika lag der Umsatz um 13.2% in Lokalwährungen bzw. 17.8% in Schweizer Franken über dem Vergleichswert von 2014. Dank einem wesentlichen Beitrag von neu eingeführten Produkten wuchsen beide Segmente in dieser Region mit einer zweistelligen Rate in Lokalwährungen. 

 

Mit einem Beitrag von beiden Geschäftssegmenten wuchs der Umsatz in Asien in Lokalwährungen um 12.3%; in Schweizer Franken erhöhte sich der Umsatz infolge negativer Wechselkursschwankungen nur um 3.6%. Trotz einer weiterhin schwierigen Wirtschaftslage in China verbesserte sich die Gesamtsituation im Berichtsjahr. Einmal mehr verzeichnete Tecan in diesem Ländermarkt eine zweistellige Wachstumsrate.

 

WIEDERKEHRENDE UMSÄTZE MIT SERVICELEISTUNGEN, VERBRAUCHSMATERIALIEN UND REAGENZIEN

Die wiederkehrenden Umsätze mit Serviceleistungen und Verbrauchsmaterialien verzeichneten 2015 ein hohes Wachstum von 19.1% in Lokalwährungen bzw. 15.9% in Schweizer Franken. Mit den Immunoassays von IBL International, einem auf Reagenzien ausgerichteten Geschäft, hat sich Tecan eine neue Quelle wiederkehrender Umsätze erschlossen. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze erreichte damit 37.8% am Gesamtumsatz (2014: 36.0%). Auf Serviceleistungen (einschliesslich Ersatzteile) entfielen dabei 22.2% des Gesamtumsatzes, auf Verbrauchsmaterialien (Kunststoff und Reagenzien) 15.6%.

 

Für eine Beschreibung des Geschäftsgangs der einzelnen Segmente wird auf die Kapitel «Life Sciences Business» und «Partnering Business» dieses Geschäftsberichts verwiesen.

BRUTTOGEWINN

Der Bruttogewinn erhöhte sich auf CHF 215.5 Mio. (2014: CHF 197.6 Mio.) und lag damit um CHF 17.9 Mio. bzw. 9.0% über dem Wert des Vorjahres. Die ausgewiesene Bruttogewinnmarge lag bei 48.9% (2014: 49.5%) und damit um 60 Basispunkte unter dem Vorjahreswert.

 

Unterschiedliche Faktoren beeinflussten dabei die Bruttomarge:

  • Der Produktemix, die veränderte Gewichtung der beiden Geschäftssegmente sowie übernahmebedingte Integrationskosten beeinflussten die Bruttomarge negativ
  • Die Bruttogewinnmarge wurde durch Materialkosteneinsparungen, tiefere Nicht-Standardherstellkosten, eine positive Wechselkursentwicklung sowie Preiserhöhungen positiv beeinflusst.

BETRIEBSAUFWAND ABZÜGLICH DER HERSTELLKOSTEN DER VERKAUFTEN PRODUKTE

Die betrieblichen Gesamtaufwendungen lagen im Berichtsjahr bei CHF 150.0 Mio. oder 34.1% des Umsatzes, verglichen mit CHF 142.5 Mio. oder 35.6% des Umsatzes im Vorjahr. Der Betriebsaufwand abzüglich der Herstellkosten der verkauften Produkte erhöhte sich um CHF 7.5 Mio. oder 5.3% und damit mit einer niedrigeren Wachstumsrate als die Umsätze. Der Betriebsaufwand beinhaltet auch übernahmebedingte Kosten, profitierte aber auch von einer einmaligen Anpassung bei den Personalvorsorgeverpflichtungen gemäss IAS 19.

 

Die Aufwendungen für Verkauf und Marketing erhöhten sich ungefähr proportional zu den Umsätzen, da weiterhin in die Vertriebsorganisation investiert wurde, um die verschiedenen Produkteinführungen zu unterstützen. 

 

Im Geschäftsjahr 2015 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 9.1% des Umsatzes (2014: 9.9%) oder CHF 39.9 Mio. (2014: CHF 39.5 Mio.). Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sanken wie geplant weiter auf brutto CHF 56.7 Mio. (2014: CHF 84.9 Mio.), da verschiedene Entwicklungsprojekte erfolgreich abgeschlossen werden konnten bzw. mehrere Produkte kurz vor der Markteinführung stehen. Der Gesamtbetrag beinhaltet auch Entwicklungsleistungen für OEMInstrumentenkunden im Partnering Business (CHF 15.8 Mio.) und die in der Bilanz aktivierten Entwicklungskosten (CHF 9.1 Mio.). Diese aktivierten Entwicklungskosten wurden durch Abschreibungen annähernd ausgeglichen. 

 

Die Aufwendungen für Administration und Verwaltung stiegen weniger stark als die Umsätze an.

BETRIEBSERGEBNIS

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich auf CHF 66.9 Mio., was einem Anstieg um CHF 9.7 Mio. oder 17% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Die Betriebsrendite (EBIT-Marge) stieg auf 15.2% des Umsatzes (2014: 14.6%). Die 60 Basispunkte niedrigere Bruttomarge wurde dabei von dem um 150 Basispunkte tieferen Betriebsaufwand mehr als ausgeglichen.

 

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; EBITDA) stieg im Geschäftsjahr 2015 um 23.5% auf CHF 83.4 Mio. (2014: CHF 67.5 Mio.). Die EBITDA-Marge verbesserte sich um 200 Basispunkte auf 18.9% des Umsatzes (2014: 16.9%) und übertraf damit das Margenziel von „mehr als 100 Basispunkten“ für das Gesamtjahr. 

 

Diese Ergebnisse beinhalten auch übernahmebedingte Kosten. Die Ergebnisentwicklung profitierte von einem positiven Wechsel - kurseffekt und einer einmaligen Anpassung bei den Personalvorsorgeverpflichtungen gemäss IAS 19.

GEWINN UND GEWINN PRO AKTIE

Der für das Jahr 2015 ausgewiesene Gewinn stieg um 42.1% und erreichte CHF 57.1 Mio. (2014: CHF 40.2 Mio.). Dank dem besseren Finanzergebnis und der niedrigeren Steuerrate erhöhte sich der Reingewinn stärker als das Betriebsergebnis. Die Gewinnmarge verbesserte sich um 290 Basispunkte auf 13.0% des Umsatzes (2014: 10.1%). Der Gewinn pro Aktie steigerte sich um 39.1% auf CHF 5.05 (2014: CHF 3.63).

BILANZ UND EIGENKAPITALQUOTE

Die Eigenkapitalquote von Tecan erreichte zum 31. Dezember 2015 68.7% (31. Dezember 2014: 65.4%). Das Aktienkapital des Unternehmens lag zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2015 bei CHF 1’146’758 (31. Dezember 2014: CHF 1’144’458), eingeteilt in 11’467’577 Namenaktien zu CHF 0.10 Nennwert.

GELDZUFLUSS

Der Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit hat sich auf CHF 99.1 Mio. mehr als verdoppelt (2014: CHF 48.2 Mio.). Die Cash Conversion Rate lag somit bei 22.5% des Umsatzes.

 

Flüssige und geldnahe Mittel beliefen sich Ende 2015 auf CHF 208.4 Mio., verglichen mit CHF 128.7 Mio. Ende 2014. Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Anlagen abzüglich Bankverbindlichkeiten und -kredite) belief sich auf CHF 198.8 Mio. (31. Dezember 2014: CHF 122.7 Mio.). Dieser Betrag beinhaltet die Übernahme der Sias AG zu einem Gesamtpreis von rund CHF 25.0 Mio., wovon der zu zahlende Betrag vollständig in bar geleistet wurde. Zur Steigerung der Nettoliquidität trugen zum einen der hohe Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit bei, zum anderen die Veräusserung von 249’331 eigenen Aktien im ersten Halbjahr 2015, die aus steuerlichen Gründen notwendig wurde. Der Verkaufserlös betrug insgesamt CHF 31.6 Mio.

 

DR. RUDOLF EUGSTER

Chief Financial Officer

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