Bericht des Chief Financial Officer

Unser Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit hat sich 2013 erhöht, und wir gehen davon aus, dass er im Jahr 2014 in etwa wieder seinen historischen Normalstand erreichen wird.

Dr. Rudolf Eugster

Chief Financial Officer

Umsatz

Der Umsatz erreichte CHF 388.3 Mio. In Lokalwährungen lag er damit um 0.1 % über dem Vorjahreswert und in Schweizer Franken um 0.7 % darunter (2012: CHF 391.1 Mio.). Dabei entwickelten sich die beiden Geschäftssegmente sehr unterschiedlich. Während der Umsatz im Partnering Business um 5.8 % in Lokalwährungen gesteigert wurde, lag er im Life Sciences Business um 3.7 % unter dem Vorjahreswert, dies wegen rückläufiger Instrumentenumsätze in den etablierten Märkten. Im zweiten Halbjahr steigerte die Tecan Group den Umsatz in Lokalwährungen um 0.8 %, nachdem er in der ersten Jahreshälfte um 0.5 % unter dem Wert der Vorjahresperiode gelegen hatte.

Für eine Beschreibung des Geschäftsgangs der einzelnen Segmente wird auf die Kapitel « Life Sciences Business » und « Partnering Business » dieses Geschäftsberichts verwiesen.

In Europa erhöhte sich der Umsatz in Lokalwährungen um 0.8 % gegenüber dem Vorjahr; in Schweizer Franken entspricht dies einem Anstieg um 1.8 %. Die Umsätze im Life Sciences Business lagen wegen der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Situation in einigen europäischen Ländern unter dem Vorjahreswert. Im Partnering Business wurde hingegen ein gutes Wachstum verzeichnet. In der zweiten Jahreshälfte beschleunigte sich das Wachstum im Partnering Business, getrieben durch Instrumentenlieferungen an Dako, weiter. Auch die Umsatzentwicklung im Life Sciences Business verbesserte sich leicht. In der zweiten Jahreshälfte wuchs der Umsatz in Europa um 6.1 % bzw. in Lokalwährungen um 5.1 % gegenüber der Vorjahresperiode.

In Nordamerika nahm der Umsatz von Tecan 2013 in Lokalwährungen um 0.8 % zu. In Schweizer Franken lag er um 0.2 % unter dem Vorjahreswert. Im Komponentengeschäft, einem Teil des Partnering Business, wurde ein Umsatzplus verzeichnet. Der Umsatz im Life Sciences Business blieb auch in Nordamerika hinter dem Vorjahreswert zurück, weil staatliche Budgetkürzungen und der Behörden-Shutdown im Oktober den Markt negativ beeinflussten. Im zweiten Halbjahr stieg der Umsatz von Tecan um 0.7 % in Lokalwährungen und lag in Schweizer Franken um 1.7 % unter dem Wert der Vorjahresperiode. Das Segment Life Sciences Business verzeichnete dabei im selben Zeitraum ein Wachstum in Lokalwährungen.

In China legten die Umsätze in beiden Geschäftssegmenten erneut mit einer deutlich zweistelligen Rate auf über CHF 25 Mio. zu und die Umsatzentwicklung beschleunigte sich in der zweiten Jahreshälfte weiter. In Asien erzielte Tecan insgesamt ein Umsatzplus von 0.5 % in Lokalwährungen. In Schweizer Franken lag der Umsatz um 6.1 % unter dem Vorjahreswert. Die Wechselkursentwicklung des Yens gegenüber dem Schweizer Franken beeinflusste die Umsätze in Japan dabei stark negativ. Im Partnering Business stiegen die Umsätze in Asien an, wohingegen im Life Sciences Business Umsatzrückgänge in Japan und der asiatisch-pazifischen Region verzeichnet wurden.

Die wiederkehrenden Umsätze mit Verbrauchsmaterialien und Serviceleistungen stiegen im Berichtsjahr um 10.6 % und in Lokalwährungen um 11.3 % stark an. Der Anteil am Gesamtumsatz stieg mit 34.1 % auf einen Höchststand in der Firmengeschichte (2012: 30.6 %). Dabei wuchs der Umsatz mit Verbrauchsmaterialien erneut mit einer deutlich zweistelligen Rate; er erhöhte sich um 25.7 % und in Lokalwährungen um 26.3 % auf einen Anteil von 11.5 % am Gesamtumsatz (2012: 9.1 %). In der zweiten Jahreshälfte lag die Wachstumsrate bei rund 37 %.

Im Geschäftsjahr 2013 erhöhte sich der Auftragseingang in Lokalwährungen um 1.9 % auf CHF 386.1 Mio. (2012: CHF 382.3 Mio.). In Schweizer Franken entspricht dies einer Zunahme von 1.0 %.

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn belief sich auf CHF 189.6 Mio. und lag damit um CHF 8.8 Mio. bzw. 4.5 % unter dem Wert des Vorjahres. Die ausgewiesene Bruttogewinnmarge lag bei 48.8 % (2012: 50.7 %). Die Bruttogewinnmarge wurde durch Umsatzzuwächse im Partnering Business sowie in beiden Geschäftssegmenten gestiegene Umsätze mit Verbrauchsmaterialien und Serviceleistungen massgeblich beeinflusst. Trotz höherer Profitabilität auf EBIT-Ebene weisen diese eine geringere Bruttomarge auf.

Ungeachtet der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnten wir insgesamt leichte Preiserhöhungen durchsetzen.

Die Kosten in einem OEM-Entwicklungsprogramm, das unsere Bruttogewinnmarge im Geschäftsjahr 2012 belastet hatte, sind gesunken. Dieser positive Effekt wurde jedoch 2013 durch die Steuer auf medizinische Geräte in den USA und höhere aussergewöhnliche Herstellkosten der verkauften Produkte aufgezehrt.

Betriebsaufwand abzüglich der Herstellkosten der verkauften Produkte

Der Betriebsaufwand abzüglich der Herstellkosten der verkauften Produkte verringerte sich um CHF 10.0 Mio. oder 6.8 %. Die betrieblichen Gesamtaufwendungen lagen im Berichtsjahr bei CHF 136.7 Mio. oder 35.2 % des Umsatzes, verglichen mit CHF 146.7 Mio. oder 37.4 % des Umsatzes im Vorjahr.

Die Aufwendungen für Verkauf und Marketing sanken trotz höherer Investitionen in die Vertriebsorganisation, insbesondere in China sowie in einigen weiteren Regionen. Unterstützt wurden die Kostensenkungen durch die Auflösung einiger Rückstellungen.

Im Geschäftsjahr 2013 betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 11.7 % des Umsatzes (2012: 13.1 %) oder CHF 45.3 Mio. (2012: CHF 51,4 Mio.). Die gesamten Forschungsund Entwicklungsaktivitäten beliefen sich auf brutto CHF 104.1 Mio. (2012: CHF 114.6 Mio.), wovon Entwicklungsleistungen für OEM-Partner einen Anteil von CHF 51.2 Mio. ausmachten. Der Gesamtbetrag beinhaltet auch die in der Bilanz aktivierten Entwicklungskosten von brutto CHF 10.2 Mio. Dies entspricht einer Erhöhung von CHF 6.2 Mio. gegenüber dem Vorjahr, da Entwicklungsprojekte weiter fortgeschritten sind und vor der Markteinführung stehen.

Die Aufwendungen für Administration und Verwaltung sanken um 1.6 % aufgrund geringerer Kosten auf Konzernebene.

Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 4.0 % auf CHF 54.8 Mio. (2012: CHF 52.7 Mio.). Die Betriebsrendite verbesserte sich um 60 Basispunkte auf 14.1 % des Umsatzes (2012: 13.5 %). Zur Verbesserung hat beigetragen, dass sich Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wegen der bevorstehenden Markteinführung verschiedener Projekte reduzierten sowie tiefere Kosten auf der Konzernebene anfielen. Die Wechselkursentwicklungen der wichtigsten Währungen gegenüber dem Schweizer Franken haben das operative Ergebnis negativ beeinflusst. Bei im Vergleich zum Jahr 2012 konstanten Wechselkursen erreichten das Betriebsergebnis CHF 56.6 Mio. und die Betriebsrendite 14.5 % des Umsatzes.

Finanzergebnis und Steuern

Das Finanzergebnis stieg auf CHF 0.7 Mio. (2012: CHF 0.03 Mio.). Im Berichtsjahr schwankten die Wechselkurse stark und es wurden Gewinne aus Währungsabsicherungsmassnahmen erzielt. Tecan erwachsen Wechselkursrisiken durch Verkäufe, Käufe und Finanzierungen, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung (functional currency) der entsprechenden Tochtergesellschaft festgelegt sind. Konsolidiert betrachtet ist Tecan auch den Währungsschwankungen zwischen dem Schweizer Franken (CHF) und den funktionalen Währungen ihrer Tochtergesellschaften ausgesetzt. Die beiden Hauptwährungen, die Währungsrisiken verursachen, sind der Euro (EUR) und der US-Dollar (USD). Tecan fasst die Wechselkursrisiken in einigen wenigen Konzerngesellschaften zentral zusammen. Grundsätzlich besteht die Absicherungspolitik des Unternehmens darin, die Wechselkursrisiken aus betrieblichen Aktivitäten in einem gewissen Ausmass (Verkaufs- und Kaufprognosen) abzudecken. Tecan verwendet Devisenterminkontrakte, Währungsoptionen und Swaps, um ihr Wechselkursrisiko auf spezifischen, in Fremdwährung denominierten Geldflüssen abzusichern. Diese Kontrakte weisen Laufzeiten von bis zu 18 Monaten auf. Tecan sichert sich hingegen nicht gegen Wechselkursrisiken aus den Nettoinvestitionen in wirtschaftlich selbstständige ausländische Konzerngesellschaften und der damit verbundenen Umrechnung der lokalen Ergebnisse ab.

Die Steuerrate sank auf 17.7 % (2012: 19.6 %).

Gewinn und Gewinn pro Aktie

Der Periodengewinn erhöhte sich 2013 um 7.8 % auf CHF 45.7 Mio. (2012: CHF 42.4 Mio.). Die Gewinnmarge verbesserte sich um 100 Basispunkte auf 11.8 % des Umsatzes (2012: 10.8 %). Der Gewinn pro Aktie stieg auf CHF 4.16 (2012: CHF 3.92). Durchschnittlich waren im Berichtsjahr 11.0 Mio. Aktien ausstehend (2012: 10.8 Mio. Aktien).

Bilanz und Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote von Tecan erhöhte sich in der Berichtsperiode weiter und lag zum 31. Dezember 2013 bei 72.0 % (31. Dezember 2012: 69.4 %). Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2013 CHF 1’144’458, eingeteilt in 11’444’576 Namenaktien zu CHF 0.10 Nennwert.

Geldzufluss

Der Geldzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf CHF 27.9 Mio. (2012: CHF 2.4 Mio.). Ohne Berücksichtigung der Vorfinanzierung eines OEM-Entwicklungsprojekts durch Tecan erreichte der Geldzufluss aus der Geschäftstätigkeit CHF 64.6 Mio. (2012: CHF 45.0 Mio.).

Das Nettoumlaufvermögen ohne Vorfinanzierung des OEM-Entwicklungsprojekts verhielt sich stabil und die Forderungsumschlagsdauer (Days Sales Outstanding – DSO) konnte auf 51 Tage verbessert werden.

2013 beliefen sich die Investitionen auf CHF 19.7 Mio., verglichen mit Abschreibungen von CHF 10.3 Mio.

Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit umfasste die im April 2013 geleisteten Dividendenzahlungen in Höhe von insgesamt CHF 16.5 Mio. und Geldzuflüsse in Höhe von CHF 10.8 Mio. aus dem Verkauf eigener Aktien, hauptsächlich durch die Ausübung von Aktienoptionen.

Flüssige und geldnahe Mittel beliefen sich Ende 2013 auf CHF 150.4 Mio., verglichen mit CHF 144.5 Mio. Ende 2012.

Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Anlagen abzüglich Bankverbindlichkeiten und -kredite) erhöhte sich auf 143.4 Mio. (31. Dezember 2012: CHF 141.3 Mio.).

Dr. Rudolf Eugster
Chief Financial Officer